1 . 0 7 Noon . Der fogenannte Sinn-Lehr-und Geiſt-volle vor vielen Sahren auf Befehl, Anordnung und Unkoͤſten Sr. Hoch. Reichs⸗Graͤfl. Excell. FRANCISCI ANTONII Grafen bon Sporck: (Tit. pl. 7 durch die kunſtreiche Hand des Michaelis Rentz geſtochene, und weit und breit bekannte, auch in dem, von obgedacht. Sr. Hoch. Reichs - Gräfl. Excell. erbauten, und unter der Obſorg F. F. Mife- ricordiæ, fir 100, arme Männer fundirten Hofpital in Kuckus⸗Baad in Böhmen, vor Zeiten kuͤnſtlich an denen Wänden , in dem untern Gang gemalen geweſene und zur nuͤtzlichen Betrachtung des Todes vorgeſtellte DTodentanz: an je tzo Mit einigen einfältig, doch gut gemeynten Reimen und Verſen verfehen. Durch F. PAT RITIUM WASSER BURGER Ord. S. Joan. de Deo Profeſſum. cum er miſſu Superiorum | BIER, gedruckt HL y Johann Thomas Edlen von Trattnern, k. Hofbuchdruckern und Buchhaͤndlern. 2 MD CCLXVII. Humanum in terris nihil eſt, quod non fit humandum ; Avolat hinc animus, cœterd ſor- bet Humus. | Owen. L. 3. Epig. Nichts menſchlich's iſt auf Erd, Das nicht einſt wird” begraben; Der Geiſt von hinnen fliegt, Den Leib das Grab wird haben. Der ſogenannte Dodentanz Qui fuerant, non ſunt: Sic ibimus , ibitis , ibunt. Die da geweſen find 1 | Die find nun nicht mehr hie: 3 So tanzen, und fo gehn, Der, Jener, Wir, und Sie. Züſchrift an das ſaͤmmtlich⸗menſchliche Geſchlecht. Omnes morimur. Ecelt 25. V. 33. Wir alle fterben. 2 — NR A Ihr Pühfle! Cardinal! Az Ihr Biſchof! Ihr Abbaten! * IJghr Infulirte Herrn! Ihr Domherrn! Ihr Praͤlaten! Ihr Pfarrherrn! Ihr Kaplaͤn! Ihr Prieſter allerhand, Von hoher Wuͤrdigkeit, Und auch vom mindern Stand. N — 1 * . Ihr Ordens-Geiſtliche! Ihr Kloͤſter-Obrigkeiten! Von beyderley Geſchlecht, Und Unterſchiedlichkeiten: Ihr, Rector! und Prior! Und Priorißinnen! Wie Ihr nur immer moͤgt In euren Wuͤrden ſtehn. er = 5 20 Ihr Tertiarien! Ihr ſtille Eremiten! Und alle! alleſammt, Die ihr die Welt beſtritten, Die ihr all eitle Ding, Und auch euch ſelbſt verlaͤßt, Und die ihr annoch bleibt Bey eurem Schluße feſt. Ihr Kaiſer! Koͤnige! Ihr hoͤchſte Potentaten! Ihr Große dieſer Welt: Fuͤrſt, Grafen und Magnaten! Du tapfre Ritterſchaft! Du alter Adelſtand! Ihr Buͤrger in der Stadt, Ihr Bauern auf dem Land. Ihr Kauf- und Handelsleut? Ihr Profeßioniſten! Und Handwerker allſammt! Auch ihr, ihr halbe Chriſten! Ihr Türken, Jud und Heyd, Bis auf den Atheiſt! Ihr all, die man nicht nennt, Doch in die Rolle ſchließt. = 2 * Jung, Altes, Schoͤn', und Wild'! Ihr Reichen, und ihr Armen! Stumm, Lahme, Taub', und Blind', All, die ihr braucht Erbarmen, All, die ihr immer nur Ein Leib, und Seele habt, Die ihr nun lebt, und ſeyd Mit der Vernunft begabt = * Geſcheid, und Ungeſcheid, Geſchickt, und Ungeſchickte, Gelehrt, und Ungelehrt, Begluͤckt, und Unbegluͤckte, Mit einem Wort: du ganz' | Und g'ſammtes Menſchen-G'ſchlecht! Halt einmal ſterben mußt, Der Tod behaͤlt ſein Recht. Damit du dann bey Zeit Auch auf dein Grabe denkeſt, Und dich von linker Seit Zur rechten Seite lenkeſt, 2 Und 0 Und alſo vor dem Feind Bewahreſt deine Schanz, Wird billig dedicirt Dir dieſer TODENTANZ. > 0 2 * Ihr ſonderbar, die ihr In wahrer Kirche lebet, Wenn ihr nach eurem Heil Mit rechtem Ernſte ſtrebet; Betrachtet ſtets den Tod, Die Zeit wird gut verwendt, Dann die Betrachtung bringt Ein gut, und ſeelig's End. In omnibus operibus tuis memorare noviſſima tun, & in ter- num non peccabis. Eceli, , V. 49. In allen deinen Werken gedenke an deine letzte Ding, fo wirft du in Ewigkeit nicht ſündigen. Helden. Heldenmuͤthige Reſolution zum Sterben. Beati Mortui, qui in Domino moriuntur. Apoc. 14. v. 13. Selig ſeynd die Todte, die in dem SErrn ſterben. * * * D. Tod komm, wann er will, Er kommt aus Gottes Willen, Denſelben bin bereit Gehorſamſt zu erfuͤllen; Wie: Wann: und Wo: mein Gott Mir hat geſetzt mein Ziel; So: alsdann: und alldort: Ich gerne ſterben will. * es * Ich bin mit dem Beding Auf dieſe Welt gebohren, Daß einſtens ich aus ihr Hinwieder werd verlohren: Dies iſt ein Voͤlker⸗G'ſaz, Dies iſt uns allen g'mein; Drum muß der Tod kein Buß, Vielmehr, ein Gutthat ſeyn. IC Kaum * Kaum wir gebohren ſind, So eilen wir zum ſterben, Und werden darum nur Gebohr'n, den Tod zu erben, Weil wir zu aller Zeit Erſterben, um als todt Im Himmel einſt zu ſeyn Ein Neu⸗-Geburt in Gott. * * * Wann wir dann darum nur Ein Zeit hier ſind auf Erden, Aufdaß wir nach dem Tod In Gott gebohren werden: O Tod! ſo nehme mich Rur hin von dieſer Erd! Damit ich eher dort In Gott gebohren werd. * * * Lieb' ich mein treuen Gott, Wie ich Ihn ſolle lieben, Wie koͤnnt ich gleichwohl noch Mich ob dem Tod betruͤben? Der einzig iſt der Weg Zu Jenem, den ich lieb': Wohlan! ich bin bereit!? Ich mich darein begieb. Der * * * Der Tod die Botſchaft bringt, Daß ich bald aus der Keuchen Ins g'liebte Vaterland Soll Feſſel⸗frey entweichen; Und ich jedennoch mich Sollt fuͤrchten vor dem Tod, Der mich begleiten will Zu meinem liebſten GOtt? * * * Mein Leib der Kerker iſt, Und dieſe Welt, das Elend, Was thu ich, wann ich noch Mir dieſe Welt erwaͤhlend, Hier laͤnger leben will? Ich will ein Sklave ſeyn, Und will nicht durch den Tod In Himmel gehn hinein. * * 1 Mit Paulo wuͤnſche ich Bald aufgeloͤſt zu werden, Und balde los zu ſeyn Von dieſer boͤſen Erden; Daß ich nicht fähig ſey Dich zu verletzen mehr: Mein Tod gereiche nur, O Gott! zu deiner Ehr. * 2 a * * Ach! JEſu halte mich Nur ſtaͤts in deiner Gnade, Mich alsdann, wann dirs gfaͤllt Hinauf zu dir einlade: Es grauſet mir die Erd, Will ſterben herzlich gern; Gluͤckſelig! der da ſtirbt, Und ruhet in dem HErrn. ** PR x Nafcimur : morimur: ideoque naſcimur, morituri. Quia prius morimur, naſcituri. S. Cyprianus. Wir werden gebohren wir ſterben dahin: } Wir werden zum Sterben gebohren auf Erden, Weil, ehender ſterbend, gebohren wir werden: So iſt dann das Sterben dem Menſchen ein G'winn. Die a en == 3 e eın wohl en r- FR S Hoden BI Galler was ur Lech elle krieg = / =„; heit. Se >> 52 Ss . eee „ FA || 0 12 = I I E 2222 5 IN nu HH NINE: 5 0 e ee Die erwogene Eitelfeit aller menschlichen Dingen. Preterit enim figura bujus Mundi. 1. Cor 7: v. 3r. Die Geſtalt diefer Welt geht vorüber 5286 * *. * a az J. Schoͤn der Himmel, ſchoͤn die Erden: Alles ſchoͤn genennt mag werden; Alles iſt ſehr gut, und ſchoͤn; Menſchen , Thiere, Land, und Städte: Gärten, Früchte, Haus- Geraͤthe: Alles iſt ſchoͤn anzuſehn. — 2. ai N * 1 0 5 II. Doch iſt alle Schoͤnheit nichtig, Unbeſtaͤndig, und ſehr fluͤchtig; All's, wie Schatten, geht fuͤrbey; Auch nicht, ſchoͤn, und veſte Mauren Werden in der Zierde dauren: Nichts iſt ſtaͤts und allzeit neu. III. Salomon, der all's erfahren, Sagte ſchon in ſeinen Jahren, Und in feiner Lebens- Zeit: Alle Schönheit , Freud, und Wonne, Und, was unter ſich die Sonne Immer haͤlt, ſey Eitelkeit. Eccle. 1. v. 14. A IV. IV. Schon ein Waſſer⸗Blaſe ſcheinet, Und ein kleines Kind vermeinet, Es ſey Gold, und Edel-G'ſtein; Aber gaͤh wird fie zerſpringen, Und von allen ſchoͤnen Dingen Bleibt nicht der geringſte Schein. V. Menſchen! euch doch nicht veraffet, Richt ſo ſehr, und gern begaffet Luſt, und Freuden dieſer Welt; All'ihr Schönheit Pracht, und Ehre Iſt ein Richtigkeit, und Leere: Alles bald zu Boden fällt, ben, fel, iz DL, hr 2, 255 5 2855 e wor 2 ch! Ern 2 ) == \ A. A 8 9? N N > net — M Mere, ve: del: etSeulpe: * „ — 5 x „ av „ 0 4 Po x * * ' ‘ > 1 x ER N * U ar a’ ö Li . ' . Br x ne . — * air ne ER Her A vl er TEE ER . - r s = \ > a ne * NP N. nd Erſchaffung des Menſchen. Nonne anima plus eſt? Matth. 6. v. 25. It nicht das Leben (die Seel) mehr? 1. Q was fhone Gottes Werke! Voll des Saftes, voll der Staͤrke: Adam: Eva: Mann, nnd Weib: Gottes ſelbſten Meifter Stuͤcke: O was Gnad, und was Geluͤcke! Schoͤn geſtaltet, ſchoͤn am Leib. II. Adam zwar nur aus der Erden; Eva aus der Ripp mußt werden, Alſo die Erſchaffung war; Alſo, und in dieſem allen Ware Gottes Wohlgefallen: Warlich über wunderbar. III. Menſch! du biſt nur Staub und Erden, Und zu Staub mußt wieder werden; Mache demnach nichts aus dir; Biſt du ſchoͤn, und voll der Saͤften? Biſt du g'ſund, und voll der Kraͤften? Danke Gott allein darfuͤr. A 2 IV. IV. Gott hat dir den Leib gegeben, Und ein friſch-geſundes Leben, Dich aus Nichts herfuͤrgebracht, Daß du Ihn (wie fein Begehren :) Sollſt, als deinen Schöpfer, ehren, Haſt du wohl daran gedacht? N. Dein Geftalt , und deine Glieder, Deine zarte Augen Lieder , Deinen Leib nicht viel beſchau; Er ſoll nie ſich ſtoltz erheben, Er ſoll nur ein Magd abgeben; Dann die Seele iſt die Frau. II. N N il Apams u: Eva. Ab (Adam day 2 Sue. M ejfen überreden \ \ | mo dir (erh 245 Babe, DEZE le Seele tuen \ N he 2 ee Oer = N r > N e tens „ 0 3 — 1 2 Soden. 0 \ N = a 2 60 D 5 ER 28 8 FAN \ 1 un ul u { Wi Ne N Koh [1 e N. II. Der Fall Adams, und Eva. Una Mulier - fecit Confufionem. Judith: 14. v. 16. Ein Weib hat ⸗ eine Schand angerichtet. N f J. &.. traue nicht der Schlangen! Ach! fie wird dich ſpoͤttlich fangen; Denke doch an das Gebot: Laß den Apfel dir nicht g'fallen, Du biſt ſchwach, du leicht kannſt fallen, Und erzoͤrnen deinen Gott. II. Aber ſie (was zu beklagen) Laͤſſet ſich es doch nicht ſagen: Sie reißt halt den Apfel ab, Koſtet ihn, und, was noch duͤmmer, Was noch aͤrger iſt, und ſchlimmer, Giebt dem Mann die boͤſe Gab. III. Adam! dich zuvor beſinne! Traue nicht dem Gift der Spinne! Eva reichet dir den Tod; Doch laͤßt er ſich uͤberwinden: Beyde nun das Gift empfinden, Fallen ſchaͤndlich: O was Spott! 3 B IV IV. Ach! wir alle, ihre Kinder, Sind durch ſie auch worden Suͤnder, Tragen gleichen Spott, und Hohn! Iſt wohl einer aus uns allen, Der nicht auch ſchon wär gefallen? Rett'uns Chriſte! Gottes Sohn! V. Menſch! dein Schwachheit doch erkenne! Daß ein Flieg' ſich leicht verbrenne, Wann ſie zu der Flamme fliegt, Iſt bekannt: Drum, Menſch! dich huͤte, Bitt um Beyſtand Gottes Güte; Seelig! der nicht wird beſiegt. N. III. 1 7 — = > IT 227 sus T D HH x Ne y 2 L r A DE Das Ung wa 55 {N ul eee e Albus, 2 eee Aisen 7. Wa LP auch an gar Leichte find eue. ji Pit mm 0 te 20K ee Teen * Fl 8 1 N m | 4 3 8 i uch 92 9 * 5 — 1 2 1 3 2 8 ö 1 be 4 5 * BE = 5 * * 5 . 7 7 2 x * ’ — 2 0 9 ? \ 1 Er j N 1 2 “ 1 * g > ) 60 8 0 u 0 N 1 1 2 4 dv * . Bi * 8 a Es * 2 5 5 e . N gi . Nn Ned 1 | Ikea Gr NER * e . , u SEE TR 2 5 } \ er ES . A Y e N jr rn Cos Be ahnt, a N [2 « * x N. III. Die Verſtoßung des Menſchen. Ejecitque Adam. Gen. 3. v. 24. Alſo triebe Gott den Adam hinaus. I. N. „, Eva! O was Trauren! O was herzliches Bedauren Kommet ploͤtzlich über Euch! Ihr ins Elend werd't verjaget, Spott, und Schand davon nun traget, Arm, die ihr vor waret reich. N II. In dem Kefich da, nur ſehet! Nichts dem Voͤgelein abgehet, Alles es zu G'nuͤgen hat; Dennoch lebt es unvergnuͤget, Freyheit ihr im Kopfe lieget, Es verſtehet nicht die Gnad. III Alſo auch wir Menſchen eben, Wann wir in dem Wohlſtand leben, In der Pracht, und in der Ehr, Achten wir nicht Gottes Gaben, Wollen ſtaͤts was anders haben, Selbſt das Wohl- ſeyn faͤllt uns ſchwer. B 2 IV. IV. Laßt uns unſer Elend tragen Ohne Murren, ohne Klagen: Wir ja ſelbſt ſind Schuld daran; Chriſtus, der fuͤr uns gebuͤſſet, Hat daffelbe uns verſuͤſſet, Leichter mans jetzt tragen kann. V. Dieß ſind Fruͤchten unſrer Suͤnden, Die ein Jeder muß empfinden; Jeder ſeine Buͤrde weiß; Waͤr kein Suͤnde auf der Erden, Wuͤrd die Erde auch bald werden Wiederum ein Paradeis. L Tr fg Sy TE Feen doch. Auch z — N 1 2 a er al ge, er e. u Br 2 N 0 5 Hi a — — 1 N * * N. IV. Ueber die Verfluchung des Menſchen. Homo naſcitur ad laborem. Job. 5. v. 7. Der Menſch wird zur Arbeit geboren. 1. N... (Ihne jezt anfchauet :) Adam grabet, traget, hauet, Thuet all's mit vielem Schweiß, Sich - und's Weibe zu ernähren Muß Er ſich jest ſelbſt abzehren; Eva auch ihr Elend weiß. II. Kaum iſt Gottes Fluch ergangen, Hat das Elend angefangen, Bey dem Mann, und bey dem Weib; Beyde muͤſſen, ohn Vermeiden, Von nun viele Drangfal leiden An der Seel, und an dem Leib. III. Weil dann dieſes Gottes Willen, Muͤſſen wir, Ihn zu erfuͤllen, Uns um unſer Brod bemuͤhn; Durch's Gebet, und frommes Hoffen (Alſo wird das Ziel getroffen:) Aus der Erde Nutzen zieh'n. C IV. IV. Man muß amfig Hand anlegen, Alsdann giebt auch Gott den Seegen, Und belohnet unſern Schweiß; Laßt uns Gott dem Herren dienen, Und auch gleich ſeyn denen Bienen, Nie wird manglen Kleid, und Speiß. V. Keiner iſt hier ausgenommen; So den'n Boͤſen, als den'n Frommen Stoſſet manches Kreutze zu; Fromme mit Gedult es tragen, Suchen, lieben Kreutz und Plagen, Leben hier in guter Ruh. N. VI. REN 188 pee) Le aA TE 2 eee ei In . &ijjj) 0 ot Nr N. V. Uber die Gebeine aller Menſchen. Omnis Caro fænum. Iſaiæ. 40. v. 6. Alles Fleiſch iſt Graß. J. HG. Ihr Menſchen-Kinder eilet, Und ein Zeitlang euch verweilet Bey dem Tod⸗ und Traur-Geruͤſt! Sehet ſo viel tauſend Koͤpfe, Wilde Scherben, leere Toͤpfe: Seht! hier euer Abriß iſt. II. Kayſer, Koͤnig, Potentaten, Fuͤrſten, Herrſcher, und Magnaten, Schoͤn, und garſtig, arm, und reich, Burger, Baur, und Bettel-G'ſinde, Stumm, und Taube, Krumm, und Blinde Sind in dieſem Reiche gleich. III. Unter ſo viel tauſend Beinen Mag kein Unterſchied erſcheinen: Alle ſind halt bloß, und ſchlecht; Man mög ſchauen, und durchgruͤnden, Man wird kein Entſcheidung finden, Zwiſchen Herren, und dem Knecht. C 2 IV. IV. Wie ein Schober Heu beyſammen, Liegt vom hoch- und niedern Stammen Hier das menſchliche Gebein: Wo ſind nun die ſchoͤnen Wangen? Wo das unnuͤtze Verlangen? Wilſt noch ſtolz, o Welt-Kind! ſeyn? V. Dieſes ſolte man betrachten, Sich ſelbſt, und die Welt verachten, Lieben nur den liebſten Gott! So wird man hier ſelig leben, Und man wird auch ſelig eben Einſtens werden nach dem Tod. ER = a Er in 25 ee. 2 | N. VI. Der Pabſt. Et mortuus ef. Gen: 5. v. 5. Und Er iſt geſtorben. 8 1 reylich, groß iſt zwar die Wuͤrde; Aber auch ſehr groß die Buͤrde, Seyn ein Pabſt, und Kirchen-Haupt; Einen Hirten aller Heerden Abzugeben hier auf Erden, Viel zu ſeyn, man billig glaubt. II. Groß bey dieſer hoͤchſten Wuͤrde Muß auch ſeyn die Tugend-Zierde: Billig dann: Ihr Heiligkeit: Man den hoͤchſten Biſchof nennet; Dann man ja auch wohl erkennet, Daß ſehr groß ſein Schuldigkeit. III. Dreyfach iſt hier ſeine Krone, Groͤſſer doch des Himmels-Lohne, Den Er zu gewarten hat, Weil den Hirten-Stab Er fuͤhret, G'ſammte Chriſti Heerd regieret Durch beſondre Gottes Gnad. D IV. IV. Hoͤchſtens man Ihn ehrt mit Rechten: Da Er: einen Knecht der Knechten: Sich: aus Demuth, ſelbſten nennt; Chriſti Demuth, die er ſiehet, Ihn zu dieſer Demuth ziehet, Den Er, als ſein Haupt, erkennt. V. Aber dieſer hoͤchſte Staffel Auch auf allgemeiner Tafel Eben angeſchrieben iſt; Und auch dieſer hoͤchſte Prieſter Stehet in dem Tod⸗Regiſter; Er auch endlich's Leben ſchließt. N. VII. LELTITTEIT 0625 WII I N N. VI. Der Cardinal. Exuerunt illum Purpura. Marc. 15. v. 20. Sie zogen ihm das Purpur -Kleid aus. T: rnit hoch im Range: An der erſten Ruder-Stange In dem Schiflein Petri ſeynd; Sie daſſelbe mit⸗ regieren: Auf Befehl, es weißlich fuͤhren: Pabſtens Bruͤder, naͤchſte Freund. II. Cardinaͤl, find Kirchen-Saͤule, Werffen ihre Donner-Keile In das arge Ketzerthum. Sie ſind an der Thuͤr die Angel, Leiden in der Lehr kein Mangel; Dies iſt dero Lob, und Ruhm. III. Sie ſind jene helle Lichter, Jene unbeſtochne Richter, Jene auserleſne Zahl; Es hat warlich viel zu ſagen, Zu erforſchen, und zu fragen, Der ein Kirchen-Cardinal. A D 2 IV. V. Schon, und herrlich iſt die Würde, Aber auch nicht leicht die Buͤrde: Er an ſich hat viele Pflicht; Klug - und Weißheit muß Ihn zieren; Er viel Sachen muß ausfuͤhren, Dann Er ſitzet beym Gericht. IV. Er zum Guten alles lenket; Dann er auf den Tod gedenket, Der um Ihn auch kommen wird, Daß er Ihn von hinnen führe Zu der goldnen Himmels = Thüre Rach erbleichter Purpur - Zierd. N. VIII. ICC er Lehr Ain DE 9 Re: Sünden 5 Be: 22 oll 5 Mortu P) 5 I 0 en 2 DirPu wet. pft * Dee 2 277 f ji 5 2 et; 5 Verne — 2 a Te nr . r Er) BE »x N. VIII. Der Biſchoff. Oves illum Jequuntur ? Joan. 10. v. 4. Die Schaaf folgen ihm nach. 1. Das find wahre Hirten, Sie bey ihren andictirten Landes ⸗Strich, und Heerde ſtehn; Schoͤn, und liebreich iſt die Wuͤrde, Doch beſchwerlich auch die Buͤrde: Biſchoͤff hoch find angeſehn. II. Meiſte (wie wir ſattſam leſen) Fromm, und Heilig ſind geweſen In der erſten Kirchen-Zeit; Sie mit ſittſamen Geberden Selbſt beſchauten ihre Heerden, Voll der Klug- und Heiligkeit. III. Drum fuͤr Engel ſie erkennet, Und fie Kirchen-Engel nennet Sanct Joann Evangeliſt; Weil ein Biſchoff faſt ein Engel, Ohne Tadel, ohne Maͤngel, Und ein Kirch-Regierer iſt. E IV. IV. Ja, ein Biſchof kann viel richten; Gut's befehlen; boͤß's zernichten; Dieſes ſteht in feinem G'walt; Er von Woͤlffen (boͤſen Lehrern) Und von Einigkeit-Zerſtoͤhrern Sſcine Heerde rein erhalt. V. Endlich auch der Tod anlanget; Er ſein Heerd zu letzt umfanget; Da entſtehet Herzen⸗Leid: Seine Schaͤflein fuͤr ihn beten, Weil er ſie auch halffe retten: Er geht hinn zur Himmels-Weyd. — 1IIIIITT Fr I TTT III 7 R r em TREE nn nn. e e zur Pi I e wi Mal A cer days erh et ee, e ee en a } 333 * 4 n Kr, 7 W eee er = n . Der Abbt. Abba! BPıter ! Marc. 14. v. 36. Abba: mein Vater. 1. SM Abbt! du muſt nun reifen, Ich will dir den Weege weiſen Zu der neuen Prelatur ; Lang genug haſt du regieret, Und das Paſtoral gefuͤhret: Abgeſchwaͤcht iſt dein Natur. II. Du haſt dir viel Muͤh gegeben; Sammt den deinen fromm zu leben; Thateſt deine Schuldigkeit; Aber deine Soͤhn, und Bruͤder Dennoch waren oft zuwider: Alſo geht's zu aller Zeit. III. Chriſtus ſelbſt (wo zwoͤlff nur waren) Hat es eben auch erfahren: Dann nur ein Iſcarioth Hat Ihn nicht nur nicht geliebet, Sondern inniglich betruͤbet; Ja, geliefert zu den Tod. E 2 IV. Wann ein Abbt das Seine thuet, Sicher Er im G'wiſſen ruhet; Er, mit Fleiß; viel Gutes ſtift: Wie ein Benedict: Er bluͤhet „ Obſchon C weil Er fi) bemuͤhet) Man Ihn traͤnken will mit Gift. V. Bleib, du lieber Abbt, ein Vater: Deiner Soͤhnen Ueberſchatter: Aber gnug: Es iſt ſchon aus: Komm mit mir nun auf die Seiten, Ich will treulich dich begleiten i In das groſſe Himmels-Haus. 75 5 — + L EILTTTITTITTTTTTITTT in 7282 1 eee ee eee r * ae 1 * 2 * Aut ar‘ N Re e e n N m ar ren 2 7 1 wur 2 = , ss * 1 ri * n e eee. f * — RER — 1 f N.X. Der Domherr. Cantate Domino Canticum: Pſal. 149. v. I. Singet dem Seren ein — Lied. I. Di Dom⸗Herrn abzugeben, Iſt ein geiftlich=edles Leben, Bringet viel Vergnuͤgenheit; Dann er kann im Lob des Herren l Stuͤndlich ſeine Zeit verzehren; Er hat die Gelegenheit. u. Und ſollt wohl noch mehr auf Erden Von uns angeſuchet werden, | Als, dem ſtaͤten Gottes Lob, Bald mit Beten, bald mit Singen, Ohne treiben, ohne zwingen, Gantz bequeme liegen ob? III. Sie, der Engeln Stellvertreter, Immerwaͤhrende Anbeter, Man ja billig nennen mag; Da hoͤrt man die Orgel klingen, Und das Sanctus: Sanctus: ſingen In dem Chore alle Tag. z F IV. VI. O wie viel ſind heilig worden In ſo Edlen Herren Orden Bey gethaner ihrer Pflicht! Sie halt haben ihre Stunden Embſig, und unuͤberwunden Nach der Uhre eingericht. V. Kommet auch der Tod gegangen, So war dies ſchon ſein Verlangen; Dann der Tod thut auf das Thor, Daß, als Singer, Er moͤg kommen (Wie's geſchiehet allen Frommen) Nun auch ſelbſt ins Himmels⸗Chor. N. XI. 9 Ss \ IE | \ IH \ 8 ee = || B NS Yo = IE ! f N Se N = AN Eee = E DW. en SAFE E I DE = * 1 N ER f 7 5 || 2 ’ a AN 5 E FEN N E 11 70 3 | E | N > : | | = AN A N | = ae N ee e A E * . 88 14 | 4 N Y * een N — \ N | N \ \ Hanf, — 11% F. AN VRR: 7 | IN . 40 N we , f \ NW 3 0 1 N N 7 s N; | ie 9 BIN 5 2 — | N VE Be Ss 4 y 575 2 — \ ’ * 5 N \ \ E | J 3 1 \ DD | N = z N „ \ os EN = 21 4 F ENT 7 N % 5 1 | 39: Belt | ? 4 STT — Br GG ER " 4 VEN | 4 Y er. | Mh —, ) = — 1 1 0 D ||| N 1 E | Nr} | 4 N | | N EN — Il E 85 4 * | IE | E IN | ui | 1 | 5 | == = Ei: E — er 2 E IN — \ (FM 3 | IN — ER | | * = 1 8 er Laas, en De ch 4. Da Uhr RR ED ee 1 che tet N Se deine De arsch 5 gelle ze gr > 4 „ Air 14) 1 Bi. ah iS BER ‚kauf r ; 15 ER 1 Birke 5 15 N. * 7 nn N ee ee er. e eee ee 0 — . 1 5 u 4 8 a rare * 8 * ) % e ra N‘, * 1 N * { „ 5 75 eu — 7 1 N 5 Der Pfarrherr. Paftores erant in regione. Le . 8, Es waren Sirten in der — Gegend. 1. S. nicht geringe Wuͤrde, Und ein nicht geringe Buͤrde Iſt auch eine Pfarr⸗Herrns⸗Stell; Er ſein Heerd muß unterſtuͤtzen, Seine Seelen auch beſchuͤtzen Vor dem Falle in die Hol. II. Liebreich, und mit Luſt, und Freuden Muß Er ſeine Schaͤflein weyden, Haben acht auf ſein Gemein; Seine Heerde viſitiren, Wie ein Hirt herum rundiren,— Daß kein Wolf da ſchleiche ein. 1 III. Kranke Schaͤflein muß er heilen, Seelen Arzteney ertheilen: Sonders: in der letzten Fahrt: Boͤſe Braͤuche, boͤſe Sitten Muß er ſuchen zu verhuͤten: Vieles thut ſein Gegenwart. F 2 IV. IV. Seine Predig, ſeine Lehren, Die Er laͤßt all Sonntag hoͤren, Richten vieles Gutes aus; Seine Schaaf ſein Stimme merken, Durch das Gottes Wort fi) ſtaͤrken, Tragen es mit, nacher Haus. V. Endlich: Ihn der Tod einladet, Und Ihn mit der Ruh begnadet; Er, an guten Werken reich, Wird mit vielen Seelen-Schaaren Leicht in jene Welt fort fahren: Dann geſegnet iſt ſein Leich. & IC — SSS . —— N. XII. Renz as et fe . N. ız. THREE: ö J wir >; 5 0 r r 1. 1 ” N 4 y 25 EIER 2 0 7 ‘ ” = * 7 a a # 2 ! . 1 4 2 * 1 u. > 7 5 0 n . N CR 7 We 15 . } 1 hi 1 N 60 EA KANTE 9 Key BIETEN RE ee . . 2 2 n 85 8 9 0 le- 70 — 38 70 + i - 9 » 1 8 1 3 * * — f N * „ + N. XII. Der Kaplan. Euge ferve bone, & fidelis! Matth. 25. v. 12. Ey du guter, und getreuer Knecht. J. D. dich wahrlich viel bemuͤheſt, Und in deinem Stande bluͤheſt, Als ein treuer Chriſti Knecht; Macheſt viel, und ſchwere Gaͤnge: In die Breit, und in die Laͤnge: Alles dies iſt gut, und recht. II. Oft, den beſten Schlaf verlaſſend, Gutes Hertz, und Willen faſſend, Auch um Mitternacht mußt gehn, Unter Schnee, und unter Regen, Freylich wohl ſehr ungelegen, Eine Seele zu verſehn. III. Du muſt predigen, ſtudiren, Taufen, und catechiſiren, Du alleine trageſt faſt, Ohne, daß man es bedenke, Und dir eine Pfarr auch ſchenke, Viele Jahre, allen Laſt. | G IV. HIV. Sey getroͤſt! Ich bin vorhanden, Will dich loͤſen von den Banden, Saget zum Kaplan der Tod. Ich will treulich dich begleiten: Du den Lohn von deiner Seiten, Nun empfangen wirſt von Gott. V. Wahrlich: es giebt Kapellanen, Unter Chriſti Creutzes-Fahnen, Die ihr Sache wacker thun, Und im Weinberg lange ſchwitzen, Aber nach dem Tod ſie ſitzen, Und in Chriſto ewig ruhn. N. XIII. EN 2 „1 Dell 1 0 io) nz 4355 Buhl, ale ISBN ADD. er. 2 eee ei Ei Laß Her led Uhr verlauffen/eyn. wer Kiylicicheuferben. 22 * a Velen hen. 2 * 88 — En = Ber 2 N m * — 5 e » „ — - 5 x . E F = ; =: 7 N : N = — = » er Ara 5 N NEE 5 — 6 3 R L 7. — 2 7 - EM 22 . ver 1 ” — “Er 725 8 is > 8 Er = l N 7 z Me — 12 . 2 18 L h = 3 5 * ie 5 r . — ; 259 N v7 de 2 * 1 = - En 8 Der Moͤnch. Letatus ſum in his, quæ dicta ſunt mihi, in Domum Domini ibimus. Pſal. 121. v. I. Ich hab mich erfreuet in dem, daß zu mir geſagt worden: wir werden in das Haus des Errn gehen. 8 J. SS. du etwann mich zu ſchrecken, In mir Aengſten zu erwecken, Da du dich mir zeigſt, o Tod? Nein: Du kommſt aus Gottes Willen, Dieſen will ich gern erfuͤllen, Daß ich komm zu meinem Gott. II. Es war ja mein ſtilles Leben Ohne dem ein pures ſtreben, Und ein Herz-Begierd nach Ihn; Los von allem Welt⸗Getuͤmmel, Seufzte ich nur nach dem Himmel, Dort hinauf nur gieng mein Sinn. III. Seye demnach mir willkommen! Ich hoff auch, nebſt andern Frommen, Durch Verdienſte meines Herrn, Daß ich werde ſeelig ſterben, Den verlangten Himmel erben; Ich ſtirb alſo herzlich gern. f G 2 IV. IV. Meinen Jeſum ich noch kuͤſſe, Mich in ſeine Wunden ſchlieſſe, Und in ſeiner Gegenwart, Glaubend, hoffend, liebend, reuend, Und zugleich auch mich erfreuend, Stell ich an mein letzte Fahrt. V. Wann ein Moͤnche ſo beſchaffen, Und verſehn mit ſolchen Waffen, Fahret er ja glücklich fort; Und weil er in ſeinem Leben Rur allein ſich Gott ergeben, Findet er bey Gott ein Ort. S SSS en . NN S >> N. XIV. T - — { eo | Il — | = ER || - 1 - 0 5 | | Bi I lH SH == IH SER = in = 8 Fe ie Has = lies: — ff E IN | Ines IN =, \ | Il N wi Il = 5 | * || | = = | IN EN 9 E IE UM ==: | IH Ess: a 8 2 N 2: 2 | 2 = = = F N D. S wa: \ 5 N I} 9 0 2 i =. | 45 54. > f 10 * g 7 et M IH nf 165 % | N. N a 0 * ö N FN \ + EN 4 la N N | N N — —— — — N 19 N | | N il . ee | 8 N 6 | III TTT IR - Bis — — NONE SERnnNnnaSunnnnumgumEnnan CCC Tee 55 6 1 G Kom Lebfee Abtıjsin IB 45 . 5 0 \ Ar ofchen.den Alen elle, we . an des (nutze Date 9 : Re Lale e heje Bdich aus Kedans 2 g. a er ic 25 ae | II il III Mm II 100000 Il I] I u: ® _ . 1 73 in Bin) J * en 015 ’ IN ie ee SUR 7 ER; n A N HB Deren 5 Nan + HR ER K KR £ Die Abbtiſſin. Veni de Libano Sponfa mea. Gant. 4 v8: Komm vom Libeno meine Braut. t I. Va wohl ihr liebe Schweſtern! Es iſt heute nicht, wie geſtern, Seht es kommt der duͤrre Both; Seht! der Tod (wie mein Verlangen) Kom met ſtill daher gegangen, Ladet mich zu meinem GOtt. II. Liebe Toͤchter! mein Begehren Iſt, daß ihr auf meine Lehren Und auf meine Raͤthe denkt; Einig, in der Liebe, lebet, Ihm alleine euch ergebet, Der euch hier das Leben ſchenkt III. Ich fuͤr dießmal euch verlaſſe, Trete an die Todes-Straſſe; Dann mich ruft mein Bräutigam , Ewig ſich mit meiner Seelen, Wie ich hoffe, zu vermaͤhlen; Einſtens kommen wir zu ſamm. 9 IV. IV. Suͤſſer JEſu! den ich liebe, Dir ich mich nun gantz ergiebe; Gern verlaſſe ich die Erd: Daß ich nun mit dir im Himmel, Einmal frey vom Welt⸗Getuͤmmel, Ewig dort vermaͤhlet werd. V. Liebe Toͤchter! liebe Kinder! Gerne lege ich nicht minder, Auch mit hin den Amtes⸗Stab: Weinet nicht, viel lieber ſchweiget, Mir die letzte Lieb erzeiget, Mich begleitet zu dem Grab. 2. RN 100000 | N LI — ff m \\\ Fre Vom Il 5 0 e | 9 0 2 — f Ah was vor Are e wero O mae gie e ee be weg ff \ Drum kon omm, uu angenehmer. 2750 En 7 Usa ah e e . 0 „ U an hufchauen., il) |) ff e il LI u A 250 Er Car 2 \ "CA + E ee N rn En 1 25 N h Nun Fee 5 Br‘ rt 13 — . 185 . 7 ee, eee, j eg N 15 eee: N. XV. Die Nonne. Dilectus meus mihi. Cant. 2. v. 16. Mein Geliebter iſt mein. 1. Gl, nur komm! ich dich wohl ſehe, Nur zu mir dich immer naͤhe, O du angenehmer Tod! Ich zur Abreis mich ſchon ſchicke, Und mit Freuden dich erblicke: Sterben iſt fuͤr mich kein Noth. II. Ich war zu dem Chor gewohnet, Gott nun meine Stimm belohnet; Ich war eine Saͤngerinn, Gott zu Lieb, ich d Muſik ſchaͤtzte, Oft mein traurigs Herz ergoͤtzte: Jetzt geh ich mit Luſt dahin. III. Was werd ich bey Engels-Choͤren Ewig für ein Muſik hoͤren! O was zartes Saitenſpiel! O wie werd ich jetzt ſelbſt oben Mit Geſaͤngen JIEſum loben! Ich ſchon jetzt die Freude fühl. 92 IV. IV. Habt euch wohl ihr Inſtrumenten, Und ihr irdiſche Concenten! Mir gefaͤllt nicht euer Ton; Wie weit anderſt wird es klingen, Da man ewig wird beſingen Den vermenſchten GOttes⸗Sohn. V. JEſu! komm! und mich abhole! Schreibe mich in dieſe Rolle; Nehme mich nur immerhin; Mich in dieſe Zahl einſchreibe, Daß von nun an ich verbleibe Ewig deine Saͤngerinn. 5 & X XU 8 05 227 be + — # N. XVI. 0 N 5) — 6 6 | ö N M j N | | | N | | N N | \ NR Di Ei N 5 ö | fi N m 8 FR = | N | IE * 8 e „ 1 if a Il N : - N | || 0 0 N x . 145 N | 1 Sa; 3 | >> 1 u N k | 0 ar IN 0 3 {il 3 ) 1 4) 17 S ap | RN j PERS % U l 7 = | R 9 y . ‚ 5 f . . a Ber 2 = > Du | = ! 4 | N * 2 = | a | 3 — = | eo a Bi | — 8 a = = — | | = 5 j = — — | | — — zZ nr ge IIT | | 7 Sy 7, Z 2 9 f £ | y N DerkagjerN nn Gef 2 2 7 von ee FEN WERTE AR EN Rn W N + 1 — — 5 ir ar 3 EEE" a‘ * * 0 x 2 enen N N W N 1 ee „ N. XVI. Der Kaiſet. Reddite, que ſunt Cæſaris, Cafari. Luc. 20. v. 25. Gebet dem Kaifer, was des Baiſers iſt. | 1 K.. von Ehren kann auf Erden Hoͤher angeſehen werden, Als der hohe Kaiſers-Thron? Dieſer, unter allen Ehren, Die ein Menſch nur koͤnnt begehren, Iſt der erſt, und hoͤchſte Ton. II. Was fuͤr Mord, und Blutvergieſſen, Dieſen Titul zu genieſſen, Hat's bey Roͤmern abgeſetzt? Man vor Zeiten die Tyrannen Sahe alle Macht anſpannen: So hoch war die Kron geſchaͤtzt. III. Wir anjetzt, in unſern Jahren, Milder's Regiment erfahren: Und iſt in dem Chriſtenthum Dieſe allerhöchfte Wuͤrde Voll der Froͤmmigkeit, und Zierde, Voll des Lobes, Ehr, und Ruhm. 3 IV. IV. Viel gerechter, und viel weiſer Waren meiſte Chriſten⸗Kaiſer; Ja auch groß an Heiligkeit: Es erhalte dieſe Wuͤrde In der ſchoͤnen Tugend⸗Zierde GOtt, zum Troſt der Chriſtenheit. V. Aber, daß der Kaifer- Krone, Dieſer Blum, der Tod nicht ſchone, Iſt wohl oft ein Trauerſpiel: Hoͤchſte Kaiſer muͤſſen eben, Durch den Tod, den Geiſt aufgeben: Dieſes iſt halt GOttes Will. r 0 6 Eee Bl XVII. OUSSUSnEnnAREEnSURnmBEnnEnUnDnun TELTEIELEELECGEGELEELELELIELIEIECELLLLIELELLELLELELECEILCEIEIEEEEIEELEREEIEIEIEIEEEEEULELEEREEET G Br X 4 2 n 3 8 ee 0% t Kar W 1 WN N. XVII. Die Koiferinn Cecidit Ros. Iſaiæ 40. v. 7. Die Blum iſt abgefallen. | I. D. und holde Kaiſerinnen * Muͤſſen ebenfalls von hinnen, Dann der Tod braucht kein Manier; Dieſe zart' und edle Glieder Müffen legen ſich darnieder In das Grab: hilft nichts darfuͤr. II. Doch kann auch an hoͤchſten Thronen Eine hohe Tugend wohnen: Und hat manche Kaiſerinn Mehrer Demuth, und Erbarmen Gegen den Bedrangt, und Armen Als ein ſtolze Burgerinn. III. Oft iſt viel an Ihr gelegen, Sie bringt Frieden, und den Seegen In die Laͤnder, in das Reich; Sie kann vieles Unheil mindern, Und durch Ihre Klugheit hindern Auch oft manchen boͤſen Streich. S 32 IV. ING Dieſes hoͤchſte Frauenzimmer Oft hey Stein⸗ und Perlen⸗Schimmer Berget ein Cilicium. Glaͤnzet, andern zum Exempel, Wie ein Salomonis Tempel, In dem wahren Chriſtenthum. V. Darum dann, o Tod! verſchone Einer ſolchen Tugend⸗Krone: Aber, nein! Es iſt der Schluß: Sik iſt auch nicht ausgenommen; Unter ſeine Sens ſie kommen, Und auch einmal ſterben muß. W, „ l 98 2 15 one (f EIER — 9 8 ile , 2UD XVII. etaus 1 Sr. auch er-Knechz Irre 1 ln zum Vorbile bıle- zu lacht 5 5 DU SZ = ——_— G>=— weiter 8 7 ee N. XVIII. E. * 20 5 Der Konig. Rex hodie efl, & cras morietur. Eccli. 10. v. Io. Alſo ift einer heut ein König, und morgen wird er ſterben. PEN \ 1. S. gab’ boͤs, und wilde König, Voller Gall, und ohne Honig Wie dort war ein Balthaſar: Es gab auch im Koͤnigs-Orden Koͤnige: die heilig worden, Wie ein Wenceslaus war. II. Dieſer eingefleiſchte Engel, Ohne Tadel, ohne Mängel, König war im Boͤhmer⸗Land. Damal ſah' man ſeine Boͤhmen Gern zur Tugend ſich bequemen: Er erhielt den Chriſten⸗ Stand. III. Stephan: Eduard: Caſimiren: &c. Wußten ihre Reich' zu zieren: Wie der Koͤnig, ſo die Heerd: Wie das Haupt iſt, ſo die Glieder (Niemand hab' hier was darwider) Alſo es das Sprichwort lehrt. K IV. * Koͤnigen all Ehr gebuͤhret: Wie er immer auch regieret, Er halt doch ein Koͤnig iſt; Aber: freylich, wohl dem Lande, (es verbleibt im guten Stande) Wann er it ein wahrer Chriſt. V. Aber auch den Koͤnigs Cronen Pflegt der Tod nicht zu verſchonen: Auch der Koͤnig wird ein Leich; Er muß auf die Todesſtraſſen: Hat er fromm ſein Reich verlaſſen, Folgt darauf das Himmelreich. | | — — ick d, ae — — — | E 725 | ee 17770 11% | | | j 4 U | N 6 Lac | 1 uni | R 10 N N ya 0 WM x EN= | | N 8 | 0 II] | III * „ Aud 5 | 5 5 5 = 4 1 2] EEG — 7 Ri; — I a PR 75 il 2 = 2. = Fa % 7 0 2 = S | 4 M N 2 l — =: N \ 7 2 Ba 8 N | | | D N 5 RES N NN | | dh 9 8 Ww N a J N ln 15 \ N | | N SER: | DM N N 14 | Tick 8 | . 4 5 N > all | 0 2 / | \e A | N 5 15 | b 3 N 16 5 1 0 N A Me N N \ Ss Na? 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Wohl, wann auf dem hoͤchſten Staffel, Sie auch an der Himmelstaffel, Lebend, aufgeſchrieben iſt; Wie man (wann man Schrift ⸗ erfahren) Sonderbar, aus alten Jahren Von ſehr vielen ſchreibt, und lieſt. K 2 IV. IV. Bis anheut ſind anzuſchauen Auch dergleichen hoͤchſte Frauen In dem wahren Chriſtenthum, Weil ſie ſchon von zarter Jugend Angewoͤhnt ſind an die Tugend, Stehen ſie im hoͤchſten Ruhm. V. Seye es, daß ſie auch ſterben; Sie ein beſſers Reich nur erben: Fuͤhrt auch ſie der Tod darvon; Sie auch nach dem Tod noch leben, Und es wird ſie dort umgeben Eine noch weit ſchon're Kron. N. XIX. 420 N. XX. 1 Der Fürſ. Princeps Pac is. Iſaiæ 9. v. 6. Fürſt des Friedens. x I. G. Fuͤrſten, Potentaten Auch in's Todes Retz gerathen; Dann bey'm Tod iſt kein refpea. Sie ſind zwar hoch angeſehen, Rahe bey dem Kaiſer ſtehen; Auch der Tod da nahe ſteckt. II. Fuͤrſten ſind ſonſt voller Milde, Und ein ſchoͤnes Ebenbilde Vaͤterlicher Guͤtigkeit; Wann ſie guͤnſtig ſich erbarmen Derer untergebnen Armen, So erwecken ſie viel Freud. III. Fuͤrſten find ein hoher Stande, Und ein Stüße in dem Lande: Fuͤrſten hohe Ehr gebührt; Sie ſind wahrlich auserkohren, Und Durchlaͤuchtig auch gebohren: Viel durch Sie gerichtet wird. L IV. IV. Sie die Unterthanen retten: Billig ſie fuͤr Selbe betten, Das Sie GOtt erhalten mög, Und woͤll uͤber Sie den Seegen Fallen laſſen, wie den Regen, Auch vermehren Ihre Taͤg. V. Wann ein frommer Fuͤrſt geſtorben, Hat Er nicht nur Lob erworben, Als ein veſte Saul, und Stuͤtz; Sondern, hoͤher noch erhoben, Hat Er auch im Himmel oben Ein'n beſondern Fuͤrſten itz. N. XXI. W N \ i . D . NN ä Zn 77 — . N er en ea er ul ve ; N. XXI. Die Fürſtinn. Praparata ad mortem. Eſth. 1 K Bereit zu ſterben. I. ſt der Fuͤrſt gut, und ſanftmuͤthig, Ro iſt mehr die Fuͤrſtinn gütig, Wie man's zu erfahren pflegt; Dann mehr Guͤte, und mehr Milde Einem hohen Frauenbilde Die Natur hat zugelegt. II. Oft man auch, bey unſern Tagen, Hört von mancher Fuͤrſtinn ſagen, Daß ſie eine Mutter ſey: Eine Mutter, voll erbarmen Gegen Wittwen, Wayſen, Armen; Daß der Zutritt ſtehe frey. III. Seye es, daß auch zuweilen, Weit von uns, auf hundert Meilen, Eine ſey, ein Jezabel; So wird ſie in ihren Tagen Wenig Lob davon auch tragen; Ja auch, ohne Buß, die Hol, L 2 VI. IV. Aber, wer iſt, der verneine, Daß ein fromme Fuͤrſtinn ſcheine Gleich zu ſeyn der lieben Sonn? Darum, O du Menſchen⸗Freſſer! Ihr mit deiner Sens, und Meſſer, Ihr aufs wenigſt, doch verſchon. V. Doch umſonſt: Sie ſelbſt will ſterben, Um das Fuͤrſtenthum zu erben So dort, ober unſer iſt; Sehet! durch der Armen Haͤnde Wie ſie ihren Geiſt abſende, Dieſes Fuͤrſtenthums verg wißt. Zen ET RAS 12) = — — — I 2 „ —— — e m {;\ "Tem — Ki» 3 | Si e ' 2 ul N A OO ER SF = 0 Er 4 N * — b N — — 7 1 e 12 3 HEHE EHE rei — — N x BG U * N "| SEAL | 7 — > > I 2 N \ 7 59 z N 3 * . | \ N \ 90900 iR FE N A) | 1 2 5 7 7 ® II 7 m NR 7 N 5 = == 9 5 / — — — Il | 8 1 77 N ’ | IE — = & | — 25 = 1 = 5 Si IE] = E = — | IM] | ) 7 Z AAA L . ö G «U — T 2 74 == A — Ge 8 a Sn Un = 8 2 S . A bless, zen Jchmucke AIER Seele 2 5 5) 4 Lund) Une aus, kalt. Dalfams, Y S ——— NE —— ——— N 5 — = ——— => 5) > —————g rn 8 iz); ER rk Ber N rl e 1 N N. XXIII. ‚ Bi Die Graͤftnn. Vıeni are . Komm her: du wirft gekrönet werden. 8 8 L roße Graͤfinn! hohe Dame! Dich bey deinem Silber⸗Krame, In dem Spiegel wohl beſchau! Aber, es ſteht hinter deiner, Darf nicht ſagen, was fuͤr einer, — Schaue, Hochgebohrne Frau! II. Schau! der Tod will dich umarmen: Ach! jetzt biſt du zu erbarmen; Du haſt es kaum vorgeſehn; Er iſt dir zu g'ſchwind gekommen; Du haſt dir viel vorgenommen; Nun mit ihm mußt eilends gehn. III. O wie weiß, und hoch vernuͤnftig, Waren immer um das kuͤnftig Eine Sweertsin, Slavatin, Und mehr andre hohe Damen, Schoͤn, dem Tod zuvor Sie kamen, Mit was Nutz, und Seelen⸗G'winn? M 2 IV. IV. Sie die Eitelkeit verliefen, Sich begaben auf das Buͤſſen, In ein ſuͤſſe Einſamkeit: Viel zwar haben ſie empfunden, Doch, heroiſch uͤberwunden: Letztlich: O was Troſt, und Freud! V. Jeſus, endlich, iſt gekommen, Und hat fie zu fi) genommen, Sprechend; komm, du biſt nun mein: O mit was fuͤr Luſt, und Freuden Konnten ſie von hinnen ſcheiden: Wer will ſo begluͤckt nicht ſeyn. N. XXII. Der Graf. Adjiciam tibi multo majora. 2. Reg. v. 8. So will ich dir viel größere Ding dabey thun. I. G. der Grafen⸗Stamm auf Erden Auch wohl mag genennet werden: Schoͤne Geiſter, hohe Sinn, Und fuͤrtrefliche Talenten, Hohe Herrſcher, und Regenten Finden, wahrlich, ſich darinn. II. Allen ſeye hohe Ehre: Ich, zu nennen, hier begehre | Einen Grafen: Sporck, und Sweerts. Groß in ihren Lebens⸗Jahren (Wie man weiß) ſie beyde waren: Groß war ihr Gemuͤth, und Herz. III. Kirchen, Klöfter, Armen-Haͤuſer, Was kann kluͤger ſeyn, und weißer? Bauten ſie freygebig auf. Schulen, Buͤcher, und dergleichen: Wahre Chriſtenthumes-Zeichen: Zeigten fie im Lebens=Lauf. | M IV. IV. Man kann, freylich, groſſen Herren Jagd, und Spiele, auch nicht ſperren: Alles hat ſein Maaß, und Zeit; Doch ſollt man aufs Sterben denken, Denen Armen auch was ſchenken, Dies gilt in der Ewigkeit. V. Dann der Tod gewiß wird kommen, Wohl alsdann den Gut-, und Frommen! Der da ausgeruͤſtet iſt; Seine Herrſchaft er verlaſſet; Doch ein beßre er umfaſſet, Die er in dem Himmel g'nießt. N. XXI * "U nm] LL er e ie eee, {N 1 N. XXIV. NEL SELLER, Bonum certamen certavi. L. 1m. . Ich habe einen guten Kampf gekämpfet. u biſt zwar ein tapfrer Ritter, Fofrchteſt ſonſt kein Ungewitter; Aber doch, Mars hin, Mars her! Magſt auch alle deine Waffen Wider mich zuſammen raffen; Wiſſe nun: Mors gilt noch mehr. I. Keinem wollteſt unterliegen; Aber jetzt werd ich beſiegen Alle deine Tapferkeit; Jetzt wirſt du mir nicht entrinnen: Ruͤſte dich! du mußt von hinnen: Ich Obſieger bin im Streit. III. Du haſt zwar mit Spieß, und Degen Manchen koͤnnen niederlegen; Ja! du warſt ein tapfrer Held! Aber, haſt du Herz gefunden? Haſt du jemal uͤberwunden Auch den Teufel, Fleiſch, und Welt? N IV. IV. Es wird einſtens jenem Ritter Wahrlich ſeyn der Tod ſehr bitter, Der ſich ſelbſt nicht hat beſiegt; Der nur um die zeitlich Ehre Hat geſchwungen ſein Gewehre, Und die Laſter nicht bekriegt. V. Jenem aber iſt geflochten Schon der Kranz, der da gefochten Wie ein Sanct Mauritius; Dieſer wird den Tod nicht ſcheuen, Ja, ſich uͤber ihn erfreuen; Gut wird ſeyn bey ihm der Schluß, S 1 e N. XXV. un Tete NT TT NN 1 le == I 5 x | N N | | 28 ” E N ke 1 | | — N 2 i | | ? 8 a 5 | N t | || 5 | | 8 | Il | — | | | | all | | ) 1 ===: z = IS * | E. > | Kom) 0 N 46 ra lan | AU, e ae ern 2 ADDEN (RAU) UN Barmer; IR 000 Ms 20. D. ee ene 9 87 JAN eee . age en f e Cor ee, Ja N eee enen D N "0 n N. XXV. Der Edelmann. Eligens nobiliter mori. 2. Machab. 14. v. 42. Und wollte viel lieber ritterlich fterben. | 1 D. des Adels Urſprung ſeye Weisheit, Tapferkeit, und Treue, Iſt faſt allen wohlbekannt; Spielen, tanzen, muſtciren; Raufen, und galaniſiren Machet nicht den Adelſtand. II. Wegen Tapferkeitsmeriten, Wegen treu⸗ und klugen Sitten Ziehet ein gemeiner Mann, Auch noch jetzt, bey unſern Zeiten, Wie man kann mit Fingern deuten, Wohl verdient, den Adel an. III. Nur ein angebohrner Adel, Der da aber voller Tadel, Machet keinen groſſen Ram; Man muß der Voraͤltern Thaten Klug, und weislich nachgerathen; Von der Tugend kam der Stamm. N 2 IV. IV. Es giebt, die den Adel zieren Mit recht chriſtlichen Manieren, Und mit Auferbaͤulichkeit; Sie den g'meinen Mann auch achten; Und nur nach der Tugend trachten: Dies ſind wahre Edelleut. V. Sie auf ſolche Weiſe ehren, Und durch ſchönes Thun vermehren S' Adels-Privilegium: Wann fromm⸗ edle Aeltern ſterben, Auch die Zweig ihr Lob ererben: Nach dem Tod noch, bluͤht der Ruhm. N. XXVI. 7 m W ze = Cm |. EN N — . . — 8 = m + an 2 — — — e Ka Po 1 100 i 5 Ü 8 5 W } 1 Wa N N in sa) = eh . KR 5 ö N SEO AB e deb #7 1 Ha 05 N Ru he ann a N. XXVI. Der Richter. Diligite Juſtitiam, qui judicatis terram. Sapient. I. v. I. Liebet die Gerechtigkeit, ihr, die ihr Richter ſeyd auf Erden. 1. D. ihr Richter ſeyd auf Erden, Ihr werd't einſt gerichtet werden, Darum richtet jetzund wohl; Ihr muͤßt des unſchuldig Armen Euch mit Fug, und Recht erbarmen, Hier der Reiche weichen fol. II. Richter! laß dich nicht beſtechen, Falſches Urtheil auszuſprechen; Schau! der Tod ſteht hinter dir; Er kann balde, mit Verbittern, Wie den zweyen Suſanittern, Brechen dir den Hals darfuͤr. III. Höre vorher beyde Seiten, Die da miteinander ſtreiten, Ueberlege wohl die Sach; Adel, Geld, Gebluͤt muß weichen, Sonſten waͤre es ein Zeichen, Daß du ungerecht, und ſchwach. O IV. IV. Daniel, ein Bild der Richtern, Wußte weislich einzutrichtern Denen Alten fein Sentenz; Erſt: Er beyde wohl verhoͤrte, Drauf ihr Lugenwerk zerſtoͤrte: Mit was ſchoͤner Influenz! V. Wann ein Richter Seines thuet, Wohl auch fein Gewiſſen ruhet; | Kommt auch endlich her der Tod, Er ob ihme nicht erſchrecket: Sein Gerechtigkeit ihm klecket; Er beſtehen wird vor Gott. XXVII. . — | — 1 — UNNA 755 100 = T ll m —G3?*;= 2 | — 5 IM 8 zu | — | 2 = = = — — | Ss>>- TE nr N 9 Be ne n eee N e er, * * 3 a II ur b be Fr IB An ar 3% N. XXVII. Der Rathshert. Salus ubi multa Cynſilia. Prov. II. v. 14. Wd viel Rath iſt, da iſt auch Seil. 1. D. ein Rathsherr vieles koͤnne: Ich ein Kerz, und Licht ihn nenne; Er mit ſeinem Glanz, und Schein Gleichſam ſelbſten ſich verzehret, Und auf andere ſich kehret; Dienet allen insgemein. II. Magiftrat, und Burgermeiſter, Muͤſſen haben milde Geiſter, Und ein vaͤterlichs Gemuͤth, Jeden glimpflich, und mit Ehren, Bald, und gerne anzuhoͤren, Sonders: armer Bürgern, Bitt. III. Ja, es giebt dergleichen Maͤnner, Und erfahrne Menſchenkenner, Die da willig, und bereit: Wohl nicht ungleich denen Bienen, Jedem gleich mit Honig dienen, Und erwecken Troſt, und Freud. 5 O 2 IV. IV. Es ift viel daran gelegen: Dann gewi ßlich auch der Segen Iſt in fo beſchaffner Stadt; Da der Rath den Burger hoͤret, Und den Rath der Burger ehret; Dieſes macht ein weiſer Rath. V. Wann ein Rathsherr fo beſchaffen, Mög ihn auch der Tod hinraffen, So iſt Er gar wohl daran; Er wird einen (nach dem Sterben) Ehrenſitz in Himmel erben, Als ein Chriſt, und Ehrenmann. N. XXVIII. = XXVIII. Der Adpbcat. Advocatum hbabemus apud Pıtrem Jeſum Chriſtum Juſtum. I. Joan. 2. v. I. N a | So haben wir einen Furſprecher bey dem Vater. IEſum Chriſtum den Gerechten. J. S. giebt noch wohl Advocaten, Die den Armen Gutes rathen, Als wie einſt Sanct Ivo war, Die, wie Er, die Wittwen ſchuͤtzen, Und die Wayslein unterſtuͤtzen: \ Aber dieſe find halt rar. II. Mehrer giebt es (mag man glauben) Die da gern zuſammen klauben, Was man ihnen ſtreuet fuͤrn; Wo ein Handvoll Gold fich zeiget, Man ſich gleich zu Dienſten neiget, Offen iſt gleich Thuͤr, und Thor. III. Bringet man ein Korb⸗ voll Fruͤchten, So wird man nicht viel ausrichten, Man muß in dem Vorhauß ſtehn; Und man wird nach langem Harren, Ohn Beſcheid, wie arme Narren, Endlich muͤſſen heime gehn. 9 IV. IV. Hochgeehrte Advocaten! Laſſet euch was Gutes rathen: Nehmt euch doch der Armen an! Und durch dieſe euch befeiſtet: Was ihr dieſen habt geleiſtet, Habt ihr, Chriſto ſelbſt, gethan. N. Wann ihr werdet ſterben ſollen, Werdet ihr's, gewißlich wollen; Aber es wird ſeyn zu ſpat; Darum, weilen ihr noch lebet, Solchen Advocat abgebet, Zu erwerben Gottes Gnad. N. XXIX. 0 0 MM N 0 I ill: e ⏑ͥ N vC¾äü cc — > — nn m m m mn u — LAN Sprich TR, BI a Weil I zer, FIN . en . * ee. : er Le Ju 222 . ge leer und alle Sanaceen . Deich en e, gere os ja [Äh Glen gefcheen 4% = 2 3 * „ 25 * 4 * 8 1. 4} 0 az 5 — 5 x ' Ü 13 “ 1 1 5 3 > 2 5 1 5 A 2 1 x N ‚ * 7 * . “ 5 En‘ 5 i x Mr - e RR ya U 2 0 * 4 1 4 Zr 5 — m — N * IN g 1 2 — 8 1 5 j \ » D 59 * 4 * 1 8 N 5 — * > v * N 5 * 1 0 . „ Pi) x * 5 5 7 h 2 . 1 > “rc EX 1 * 5 * Br } ” — ae 5538 wu 5542 rin 1 eee Koh: ir = N. * Def 1 55 e 10 5 4 EN: Sr 5 m Koh Aal | f 7% ee, eee 9 } ö 28 £ ’ — ven 7 — x 5 — 1 N \ ar „ N. XXIX. Der Medicus. Honora Medicum. Eccl. 38. v. I. Ehre den Arzt. J. Si Arzt, der wohl erfahren, Soll man, wie ein Gold, verwahren. Lieben, ehren, wie's gehoͤrt; Gott hat ihn gemacht auf Erden, Daß er uns zu Troſt ſoll werden, Wie es uns die Schrift ſelbſt lehrt. II. Man ſie zu den Goͤttern ſetzet: Hoch Galenus wurd geſchaͤtzet, Machaon, und Podalyr; Man für Engel fie an ſiehet, a Wenn von uns die Krankheit fliehet Durch ihr Eur, Kunſt, und Manier. III. Hoͤher noch ſind ſie zu achten, Wenn ſie auch zu helfen trachten, Wie Sanct Cofmas, Damian, Armen, und verlaſſnen Leuten, Und, wenn ſie, nebſt Leibs-Krankheiten, Auch der Seel ſich nehmen an. | P 2 IV. LX. Billig, daß man ihm auch gebe, Daß er wohl, und ehrlich lebe; Dies verdient fein ſtudium: Er muß großen Fleiß anwenden Mit dem Kopf, und mit den Haͤnden, Will er haben Ehr, und Ruhm. V. Wann ein Arzt nun ein Erbarmen Traget gegen ſchlecht, und Armen, So iſt er begluͤckt im Tod; Er wird dort belohnt gar reichlich, Und, fuͤrwahr, wird unvergleichlich Sein das Gratial bey Gott. 45 4 S 1 N. XXX. Dr ralf Dich der. Hife, Suu. lila vor Veen r eugne pe} unfolchesde , e — Arie ziel bejfer ware a hattofe vor, „gelernet; £ —Z VEREINE emo fen Leh Dem Ae > N. XXX. Der Sternfeber, Sufpice Celım , & numera ftellas , fi potes ? Gen, 15. v. 5. Siehe hinauf gen Sünanel „und zehle die Sterne, wo du kaͤnnſt:? D. „gucke in die Ferne, Wie viel findeſt du wohl Sterne? Ueber tauſend, nicht viel mehr: Aber ein Comet ſich weiſet, Sagt der Tod: zu dir er reiſet, Der bin ich, ich komm daher. II. Jetzt wirſt du, vielleicht nicht gerne, Selbſten muͤſſen in die Ferne, In die weite Ewigkeit; Nicht mehr Glücks- und Unglüͤcksfaͤle Nur für andre Leut ausſtelle: Dich das Zeichen jetzt bedeut. III. Zwar, den Sternenlauf verſtehen, Eine Finſterniß vorſehen, ꝛe. Iſt ein groſſe Wiſſenſchaft: Aber auf den Tod gedenken, Und das Perſpectiv hinlenken, Giebt der Seele mehrer Kraft. DIE Q iv. IV. 2jeles von den Sternen traumen, Und darbey ſich ſelbſt verſaumen, Iſt ein unnuͤtz⸗eitle Kunſt; Und ein Baur, der Gott geliebet, In der Andacht ſich geuͤbet, Steht bey Gott in groͤßrer Gunſt. V. Aber es giebt groſſe Maͤnner, Und zugleich auch Tugendkenner, Die ihr herrliches Talent, Nur zu Gottes Ehr anwenden, Und ihr Leben gluͤcklich enden, Dieſe dort der Himmel kroͤnt. e r ee 0 XXXI. nn m mn mn am mm! [I — — — R G er dich nun der [rer and ah Wild Got 2 Schatz as ef deinen 9% D dub ben C. 0 . : male begleiten - — u N le run verg Qual ee 5 n ö ö 0 ) — — = 7 * Nr 2 N. XXXI. Der Reiche. Mortuus ef -- Dives, & ſepultus eſt in Inferno. Luc. 16. v. 22. Es ſtarb auch der Reiche, und ward in der Hölle begraben. f J. SM immerfort, nur zehle, Schaue, ob kein Kreutzer fehle, Du vom Geiz beſeſſner Mann! Deine Gold - und Silberſtuͤcke, Recht darein verliebt, anblicke! Und ergöge dich daran. II. Drucke, ſcharre, ſchinde, ſchabe, Schaͤtze in der Erd vergrabe, Habe alle Kaͤſten voll, Und darbey recht ſparſam lebe, Keinem einen Pfenning gebe, Glaube nur, du ſteheſt wohl. III. Was du ſammleſt, gleich den Bienen, Wird gar wohl bald andern dienen; Du mußt alles laſſen hier; Aber, weh! der Tod anrucket, Und ſchon feinen Pfeil abdrucket: Er, der Tod ſagt: komm mit mir. Q 2 IV. 15 IV. Gehe! O du armer gehe! Deinen Geldſack noch ansehe! Aber, er iſt nicht mehr dein; Haͤtteſt du ihn mit Erbarmen, Ausgetheilet denen Armen, Wurd er dir jetzt nuͤtzlich ſeyn. V. Aber du wirſt ewig bren nen, Deine Thorheit ſpat erkennen; Weil du kein Barmhertzigkeit Haſt getragen gegen Armen, Wird auch Gott ſich nicht erbarmen: Hin biſt du in Ewigkeit. A ar 2 N. XXXII. G = daa ana Vor ER 2 IR UN 1 e * BR * N. XXXII. Der Kaufmann. Smile eſt Regnum celorum homini Negotiatori , quarenti bonas Margaritas. Matth. 13. v. 45. Das Simmelreich iſt einem Kaufmann gleich, der gute Perlen ſucht. 5 1. En Kaufmann abzugeben, Iſt ein herrlich ⸗ehrlichs Leben, Wenn man wohl erfahren iſt; Wenn man ſich weiß drein zu ſchicken, Wird der Handel wohl geluͤcken; Sey man nur ein guter Chriſt. II. Will ein Kaufmann reichen Segen, So iſt viel daran gelegen, Daß er mit Aufrichtigkeit Naͤmlich: ohne Luge handlend, Ohn Betrug, und Falſchheit wandlend, An ſich ziehe viele Leut. III. Oft, und kleiner G'winn wird eben Ihme guten Vorſchub geben, Wenn, darzu er denkt auf Gott, Und den Armen auch darzwiſchen (Seine Fehltritt abzuwiſchen) Huͤlfe leiſtet in der Roth. N IV. IV. Banquerot wird er nicht werden, | Wenn er alſo lebt auf Erden, Und den Tod vor Augen hat; Wird derſelb ihn einſt angehen, So wird er doch gut beſtehen Als ein Chriſt, in Gottes Gnad⸗ V. Weil er ware, ohne Wucher, Ein ſehr kluger Perlenſucher, Wird ein Perlein, ohn Vergleich, (Wenn er dorten wird anlenden) Kommen ihm zu feinen Handen, Nämlich, ſelbſt das Himmelreich. XXXIII. ‚ekert tro. Do — 1 e e AN * * 5 7 * AD AN AR 1 n * 9 — . . el 2 N u 2 are eg “ * 7 „ 1 . * n N. XXX. Die Shifende Morietur in Tempeßate Job. 36. v. 14. Ihre Seel wird im Ungewitter ſterben we * D. ihr auf dem Meere ſchiffet, Manches Unglück euch betriffet, Ihr ſeyd von dem Tod nicht fern: Dennoch gute Hoffnung faſſee, oe Auf den Meerſtern euch verlaſſet, 10 Ruft Mariam oft, und gern. II. Aber leider! unterdeſſen Wird der Meerſtern oft vergeſſen; Man gedenkt nur auf den Gwun/, Der doch, wann ein Sturm entſtehet, 4 Und das Schiff zu Grunde gehet, Iſt auch wohl auf einmal hin. III. Es heißt: wer nicht pflegt zu beten, Der ſoll in ein Schiff nur treten, Und begeben ſich auf's Meer; Dennoch, auch allda, in Suͤnden Sich, bey hoͤchſter G'fahr, befinden: 1 ja zu bewundern ſehr. N R 2 IV. IV. Man lebt hin in Meersgefahren. Silber, Gold und andre Waaren Abzuhol'n aus neuer Welt; Um die Seel man ſich nicht kuͤmmert, Dieſe, wenn das Schiff zertruͤmmert, Sammt der Baar zu Boden fallt. V. Unter Stuͤrmen, Wind, und Wellen Fahren in den Grund der Hoͤllen, Iſt ein Schrecken⸗ voller Tod; O daß durch ein wahre Reue Sich doch manche Seel befreye, Und gelang zu ihrem Gott. N. XXXIV. anne mmmn ı 5 m Aan e m 2 = 8 n — / \ 4 — een ae TA, GE len ee Dach Lu == 7 85 zur der Tor 8 e eee eg Kerez _f N: - a» 5 I 2 7 ? 0 x - 2 „ . } TR) „ ' N 15 \ N x * A 0 7 Pe rd N 1 my * x t ein See 2 8 { i "Bde * Be ent £ BERNER RR SE NS 4 * 1 * W » \ 2 * 2 7 4 5 „Ne N. Lei Br © vu ö =. 7 r 7 — 0 1 . x — x t a L ha a K NN ut * 10 N * > . 15 N e KW. 5 ' A e Na EL landen PEN 0 Di A 2 7 g 2 * a aan san Nes ie 5 7 * „ 1 22 5 94 h N ar — \ * 7 * e f ’ > — U — N. XXXIV. Die Brrlichten, Diligentibus Deum, omnia cooperantur in Bonum. Rom. 8. v. 28. Denenjenigen die Gott Lieb haben, dienen alle Ding zum Beſten. x J. D., wo Feur, und Stroh beyſammen, Giebt es gar geſchwinde Flammen, Und auch einen wilden Rauch: Alſo eben zwiſchen Zweyen, Die einander fleiſchlich freyen, Pflegt es zu geſchehen auch. IE Juͤngling! alle Maͤgdlein ſcheue: Maͤgdlein! auch behutſam ſeye, Traue einem Juͤngling nicht: Ihr ſeyd Beyde ſchwache Waaren: O was Seel- und Leibs-Gefahren! Schoͤnſtes Glas gar balde bricht. III. Ihr im kuͤhlen Schatten ſitzet, Seyd doch beyderſeits erhitzet; Ihr einander reicht die Hand; Und bey dieſen frechen Scherzen Glimmen wirklich ſchon die Herzen: Ach! es iſt ein Hoͤllenbrand. S IV. IV. Wie, wenn euch der Tod in Eile Treffen möcht mit feinem Pfeile, Wo wird ihr wohl kommen hin? Eilends demnach euch entzweyet, Eure geile Lieb bereuet; Faſſet einen keuſchern Sinn. V. Von der G' fahre euch entfernet; Eine andre Liebe lernet: Wolt ihr lieben? liebet Gott: Seye, daß auch in der Bluͤhe Euch behend der Tod entziehe, So iſt loͤblich euer Todt. N. XXXV. — = = — NN Rerer re == (Sen — 28h = 6 SL, eee N e e = nn ’ eh Iberuh Kurtne Zeik. Geht Ales Sas, ee 8 Se en ... i EN? ec NM EFT * 5 N, XXXV. Das Kind. Confummatus in Bre vi. Sap. 4. v. 13. Er iſt in kurzer Zeit hingenommen. J. atter, Mutter lamentiren, Dann der Tod ihr Kind entfuͤhren, Und aus Haͤnden reiſſen will: Iſt's dann, da es kaum gebohren, Schon zum Sterben auserkohren? O wohl kurzes Lebensziel. II. Ja! der Tod hat kein Erbarmen: Er reißt aus der Aeltern Armen Auch ein zartes Bluͤmelein; Dieſer wilde Menſchen-Freſſer Macht's auch einem Kind nicht beſſer: Es muß halt geſchieden ſeyn. III. Aber, O was ſchönes Sterben! Sicher, gleich den Himmel erben, Und entgehen aller G'fahr; Dann es ja, als wie ein Engel, Ohne Suͤnde, ohne Maͤngel, Und noch in der Unſchuld war. S 2 IV. O ihr Aeltern! nicht bereuet, Sondern, euch vielmehr erfreuet, Wenn ein Kind euch nimmt der Tod; Es vielleicht, wenn's waͤr geblieben, Euch hatt koͤnnen ſehr betruͤben, Und euch ſeyn zum Hohn und Spott. V. Laſſet Gott nur immer walten: Will Er euch ein Kind erhalten, Ey ſo zieht es ihme auf! Nicht unmaͤßig ſelbes liebet, Es in Zucht und Tugend uͤbet, Zum ehrbahren Lebenslauf. N. XXXVI. Ge De Haha fc, Auf N . n U N NN 3 “on N. XXXVI. Der alte Man nu. Snedctus enim venerabilis eſt. Sap. 4 V. 8. Ein ehrwürdiges Alter 1? H., genug hab ich gelebet, Rad) dem Grab mein Herze ſtrebet, Sagt, und ſeufzt der alte Mann: Wenn der Tod ihn angeſtochen, Wollen doch die alte Knochen Gleichwohl noch nicht gern daran. II. Lieber Alter! du mußt ſterben, Und dein Leib, der alte Scherben, Muß halt gleichwohl in das Grab; Ruͤſte einmal dich zum ſcheiden, Stirbe hin mit Luſt, und Freuden, Leg dein alte Buͤrde ab. III. Aber er den Kopf noch ſchuͤttelt, Und den Tod, als grob, betitelt; Wie iſt doch das Leben füß! Sich das Alter nicht will geben, Und ein armer noch will leben, Ach bey ſchlechtem Zugemieß. T IV. IV. Doch ein andrer, der von Jugend Angewoͤhnt war zu der Tugend, Wann er worden iſt ein Greis, Wird ſich unverzagt drein ſchicken, Und den Tod mit Troſt anblicken; Dann er wohl zu ſterben weiß. V. HErr! laß mich in alten Jahren, Immer hin in Frieden fahren, Spricht er, wie ein Simeon; Da ich deinen Willen thue, So ertheile mir die Ruhe: Laß mich zu zu deinem Thron. 7 7 XVII. 2 E 2 a = f f = i 1 Fl 7 4 0 1 = 2 H H H a = a H 7 = LLLLEIILIEEI OO III 2 LE r Irre — near — L IT rt (Bar Da FI Pan mg Teen eee dl du ge. ee de Seel Dem Hanal u el der „ 2 2 Gm abgematt V, g frei indie & SH 0 N — . e. eee e BEE. LK" N. XXXVI Das alte Weib. Hac Vidua uſque ad annos O&oginta quatuor , quæ non diſcedebat de Temple. Luc 2. V. 37. Sie war eine Wittwe von vier, und achtʒig Jahren, die nimmer aus dem Tempel kam. 1. Vomm du liebe alte Mutter! Ich brauch dich zu meinem Futter: Sagt zum alten Weib der Tod; Aber ſie will's nicht verſtehen, Sie faͤngt an, ſich umzuſehen, Murrt, und ſpricht: behuͤt mich Gott! II. Sie gedenket noch zuruͤcke Auf ihr Gluͤck, und Ungeluͤcke; Ich, ſagt ſie, vor hundert Jahr, (Mein Gott! da war'n gute Zeiten, Geld, und Mittel unter'n Leuten) Auch ein huͤbſches Maͤgdlein war. III. O du alte Runzel-Stirne! Was fuͤhrſt du noch im Gehirne? Haſt du dann auch Gott geliebt? Haſt du all Gebot gehalten, Wie's gebuͤhret Jung, und Alten? Haſt du keine Suͤnd veruͤbt? T 2 IV. IV. Bete, beichte, herzlich reue, Denke, daß es Zeit nun ſeye: Du mußt ſterben; du mußt fort; Du biſt nur ein Laſt der Erden, Du mußt halt begraben werden; Man vergoͤnnt dir hier kein Ort. V. Hochvernuͤnftige Matronen, Die im hohen Alter wohnen, Machen ſelbſt dem Tod gern auf; Sie, viel andern zum Exempel, Wie ein Anna in dem Tempel, Schlieſſen fromm den Lebenslauf. N. XXXVIII. L N. XXXVIn Der Fuhrmann. Currus Mull, & Auiga ejus. 4. Reg. 2. v. 12. Der Wagen Iſrael, und ſein e - J. er wird uber mich, fo armen, Koͤnnen jetzo ſich erbarmen? Pferd, und Rad, iſt beydes hin; Ich war nun in tauſend Aengſten, Hab wohl auch gelebt am laͤngſten: Ich ein armer Fuhrmann bin. II. Komm: o Tod! und mich abhole, Daß ich gerne ſterben wolle, Zeiget dir mein Elend an; Seye demnach ſchoͤn gebethen, Reiſſe mich aus meinen Noͤthen, Weil mir Niemand helfen kann. III. Hier bin ich auf offner Straſſen Recht von aller Welt verlaſſen; Ach! ich wuͤnſch, ich waͤre todt; Will doch aber nicht verzweifeln, Noch verſchwören mich den Teufeln: Hilf du mir, o treuer Gott! u IV. IV. Wohl geſungen! wohl gepfiffen! Gutes Mittel haſt ergriffen: Gott ſchickt dir dies Kreuze zu, 5 Den du haſt vorher nicht ſelten Schwer verletzt mit deinem Schelten, Leb, und ſtirb in guter Ruh. V. Fuhrleut, wie ein Vieh oft leben, Nichts um Höll, und Himmel geben, . Leben unbeſonnen hin; Werden fie verungeluͤcket, Und mit Angſt, und Noth verſtricket, Kommen fie. zu beſſerm Sinn. N. XXXIX. ET Eh um un un un an an um m um an ums num um ame, — ———— NEE N. XXXIX. Det SIEH Non erit Mercator ultra. Zach. 14. v. 8. Und - wird hinführo = kein Kaufmann mehr ſeyn. J. raͤmer find auch arme Leute: Oft gar ſchlecht iſt ihre Beute; G'winnen hart ihr Stuͤcklein Brod; Muͤſſen Staͤdt⸗ und Maͤrkt durchlaufen, Ohne daß wer was will kaufen; Wuͤnſchen ſich ſelbſt oft den Tod. II. So bey kalt, als heißen Tagen Nuͤſſen fie ihr Binde tragen Ueber Waſſer, uͤber Land; Sollen alles wohlfeil geben, Und man laſſet ſie kaum leben; | Wohl ein hart, und ſchwerer Stand! III. Wann ſie ihren Kreuzweg achten, Chriſti Kreuzgang wohl betrachten, Wie Johann von Gott gethan, Der auch einſt aus ihrer Schaare, Und ein Buͤcherkraͤmer ware, Kommen ſie bey Gott gut an. u 2 IV. W. Damit man nicht Hungers ſterbe, Muß man treiben ein Gewerbe, Wann nur ſelbes ehrlich iſt; Daß genau man durch ſich bringe, Einen Kreuzer-Geld erſchwinge, Und verbleib ein guter Chriſt. V. Endlich ſie den Tod verſpuͤren, Der ſie wird bequemer fuͤhren Von der Unruh in die Ruh: Sie ſich alſo Gott ergeben, Enden ihr ſo muͤhſams Leben, Schlieſſen gern die Augen zu. 25 or” e —— . n 5 —————— IEE D eee 4 rel an e ABM Al i . . 5 et Pre: e 2.5 y 7 1 N. XL. Der Ackersmann. Ecce!’ Agricola expectat pretiofum fructum. | Jacob. 5. V. 2. Siehe! ein Ackersmann wertet auf die Föftliche Frucht der Erde. E ©. Arbeit, die zu loben, Die die Alten hoch erhoben, Hat, und thut ein Ackersmann: Hab er gute Fruh⸗Gedanken, Sey er ohne Fluch, und Zanken, So iſt alles gut gethan. II. Auſſer allem Stadt⸗-Getuͤmmel Lebt er unter freyem Himmel, Hoͤrt das liebe Lerchelein: Wenn er will, kann er auf Erden Auch ein Iſidorus werden; Wird er's nicht, die Schuld iſt ſein. III. Er was Gutes pfeiff, und ſinge; Er zu Gott ſein Herz aufſchwinge; All's geſchiehet leichter Weis; Und Gott wird ſein Arbeit ſegnen, Laſſen, wie es noͤthig regnen, Und belohnen ſeinen Schweis. 6 x IV. IV. Dieſes thuen wohl geſcheide Bauren, Knecht, und Ackersleute: Ackern, loben ihren Gott; Will ſie auch der Tod duspannen Som ſicher fie von dannen, Und gluͤckſelig iſt ihr Tod. V. Andre ſind, die mit Unwillen Ihre ſchwere Pflicht erfüllen , Fallet ihnen Gott nicht ein; Sie ſich wie ein Vieh bemühen , Oft doch keinen Nutzen ziehen, Dort auch ſchlecht der Lohn wird ſeyn. Y 7 15 u. 4 wu an m A, A An 0 8 8 & 8 a CD AR x „a * * x Er Cr 1 Dex N. XLI. . % ’ e | | Dann nehicke Lich Segel Du xanfe im let fen 2 e mun der Sieg „ Yun . ‚gebohren Quartier in Engel-Larid ver . 7 15 RN BORN. Be 90 00 e aa 1 | N. XLI. Der da. Labora , ficut bonus Miles Chrifi FEfi. 2. Tun 2 23. Arbeite, wie ein guter Kriegsmann Chriſti If. aß in allen Reich- und Staaten Roͤthig ſeyen die Soldaten, Iſt ohndeme weltbekannt; Und in dieſem ſchweren Orden Sind ſehr viele heilig worden: Raͤmlich im Soldatenſtand. II. Will er Gottes Hilf empfinden, Hut er ſich vor ſchweren Suͤnden, Meiſtens: von der Schwelgerey, So wird er beherzt verbleiben, Nichts wird ihn zuruͤcke treiben; Er wird ſtehen kuͤhn und frey. III. Fuͤr den Landfuͤrſt er ſein Leben, Hat geſchworen darzugeben; Bleib er treu bey ſeinem Eyd! Leid'er Gott zu Lieb auf Erden Alle Trangſal und Beſchwerden, Iſt ihm g'wiß die Seeligkeit. * 2 1 IV. Ja! ach ja! es giebt Soldaten, Die ſo wohl und nett gerathen, Daß man ſich verwundern muß; Und zu ihnen durch's Anſehen, Sollte in die Schule gehen, Lernen Andacht, und die Buß. V. Run ein ſolcher wird im ſterben, Fuͤr gewiß den Himmel erben, Stirbt er glorreich in dem Feld, Odder ſterb er, wo er wolle, Man ihn allzeit ehren ſolle, Dann er iſt ein Chriſtenheld. XLII. nm nn nn nam ⁰⏑— — UU H H I) 2 f | H 1 9 Al a) H ELLILLIEEELL-ELELEEIEEEFErTECCT . 2 (a frele Ährezon u der. Dose od Nez Z ure Al miche ee —— F U 2 ann =; Te DATE. E > Sa N. XL. Die Spieler. Lude cum eo, & contriflabit te. Eccli. 30. v. 9. Scherze (ſpiele) mit ihm: fo wird er dich betrüben. 1 N ein Spiel, und G'muͤths-Ergoͤtzung, Wo nur keine Seel-Verletzung, Stehet wohl noch jedem frey; Doch, wo ein Gefahr ſich findet, Und dabey viel Geld verſchwindet, Iſt's gut, daß man ferne ſey. II. Bey zu viel, und langen Spielen Wird man G'wiſſensſtiche fuͤhlen; Dann bey einem langen Spiel In des Spielers Herzen wohnen Gar zerſchiedne Paßionen, Man gedenkt, und redet viel. III. Lift, Betrug, Zorn, Haß und Schwoͤren Wird allda man leichtlich hoͤren: Jeder wollt gewinnen gern; Keiner etwas will verſpielen, Auf's gewinnen alle zielen; Man denkt nicht auf Gott den Herrn. 2 IV. IIZIV.M Ja, der Teufel da regieret; Auch ſchon manchen hat entfuͤhret; Wie man viel Geſchichten weiß; Mithin das verfluchte Spielen, Und darbey das boͤſe Zielen, Iſt des Teufels extra- Speis. * V. O ihr Spieler! euch bekehret! Nur fein bald vom Spiel aufhoͤret; Sehet nur! da kommt der Tod! Ihr werd't ungluͤckſelig ſterben, Und an Leib und Seel verderben; Ihr verworfen ſeyd von Gott. 75 8 A 7 N. XLII. | N N | | 3 X AR | \ == 1 N | J I | I 0 1 N | | I = \ | =: 1 | | || 1 — N er | - I | f 2 = | | : Sl er —— II) | = 2 N I | 7 >: ER ze ir fi | 77 = Ze ir ö 1 f =? SS 2 r DSG i 2 Ze | = . > Au I ä 4 4 N on 4 SS 8 IB 7 RS NA N . — SI | | RR 8 N . ER Al | I es . PZN \G | 8 ] REN £ | NS | 5 N NN — || 2 r N =, | a | 25 N 0 FERN | 4 6 all | | > N EI | = > AN | U | \ \ URN N \ N ze: KUN | B — 4 | | | | | — | | | | | | run Qu rem e ale, UN. DUB) 195 ee, 1 5 ee et: Kro mit e u} N 0 am im DS En. ee ‚il Ai 5 DAL Ua) — 0 % In 1 Il ei 2 NV = N. XLIII. Die See. Noli eſſe in conviviis Potatorum. Prov. 23. v. 20. Sey nicht in den Gaſtmahlen der Säufer. 1. I ihr naſſe Bachi Brüder ! Saufet, tanzet, finget Lieder! Toll und voll, und luſtig ſeyd: Poltert, ludert, hauſet, ſchwaͤrmet! Nur turniret, ſchlemmet, laͤrmet! Aber: weh in Ewigkeit. II. O wie mancher iſt beſoffen, Schnell in d Hoͤll hinab geloffen, Und hat ſich verdammt geſehn, Selbſt ſein Leben abgekuͤrzet, Sich in Abgrund ſelbſt geſtuͤrzet: Wie wird's ihm jetzt ewig gehn? III. Und doch giebts noch ſolche Geiſter, Die im Saufen nur den Meiſter, Und ſonſt nirgends zeigen an; Himmel, Hoͤll und Gott vergeſſen, Rur im Saufen, und im Freſſen, Bacchi treue Unterthan. 2 IV. | N. M vr * 51. Die ſo boͤs, und ſchlimm geartet, Auf all dieſe dorten wartet Schwefel, Pech und Finſternuß; Man wird fie mit Gall dort traͤnken, Ihnen Drachen Gift einſchenken; Ewig dies, wird fein die Buß. V. Man wird auch gar ſelten hoͤren, Daß ſich Saͤufer recht bekehren; Sie den Tod ſich trinken ein; Der dann oft bey jungen Tagen Ihnen ſchlieſſet zu den Kragen, Gut nicht kann das Ende ſeyn. XLIV. I { N N fr 7 — f Ne 7 ee e gh Ne | Il Il 0 | | 0 ||| Jul | ISIN] |||) (iD h III) N. XLIV. Der Mörder. Incidit in Latrones. Luc. 10, 30. Und er fiel unter die Mörder. 5 1. H. ae „Löwen, Tieger, Zwar des Menſchen ſind Bekrieger, Bringen auch den Menſchen um; Doch fuͤr keine Moͤrder gelten; Und wer fie darfür wolt ſchelten, Dieſer waͤre wahrlich dumm. II. Die Natur es bringt zuwegen, Daß fie, was da kommt erlegen; Aber, daß den Tiegern gleich Auch auf Erden Menſchen ſeyen, Die am Todſchlag ſich erfreuen; Dieſes ich faſt nicht erreich. ; m. Mörder! hoͤlliſche Trabanten ! Auch an einen Unbekannten, Der da ihnen nichts gethan, Grauſam, boßhaft, arg und wilde, Ohne aller Menſchen-Milde Legen Hand und Meſſer an. 3 IV. IV. Billig Galgen, Schwerd, und Rade, Ohne Huld und ohne Gnade, Fuͤr dieſelbe ſtellt das Recht; Man muß mit dergleichen Waffen Dieſe Boͤßwicht ſtreng abſtrafen, Dieſe ſchlimme Cains-Knecht. V. Gottes Rach wird nicht ausbleiben, Sie ſich ſelbſt in's Netze treiben, Und der Tod jagt ihnen nach; Wann ſie letzlich ſich bekehren, (Wie zuweilen war zu hoͤren) Iſt es eine Wunderſach. 5 t 151 S — 2 — Hi 22 } 17777722 6 174477 SERSIS SIEHT III III z RD. armer Hanf eee ene Lara egg gar See Au. zzerflecken; ut reine. lime nur, /c BD: Ruhe fer Per Schröcken, Fircheund ‚Grauß, ARE 1 I} I 0 | I || | 0 Il ji ||| I | | ill 1 1 || | II | I || Il: | 1 II | | | N ll 1 ||| 6 || | | 1 I E 5 — . Eee Fr I N. XLV. Der Mt Nos flulti propter Chriflum. I. Cor. 4. v. Io. wir ſeynd Narren um Chriſti willen. | 8 * S. giebt Narr'n, die ſich verſtellen, Narr'n, die Chriſto dienen woͤllen; Es giebt Narren von Natur; Deren, als wahrhaftig Armen, Man ſich billig ſoll erbarmen, Sie, allhier, wir meynen nur. II. Wer will Gottes Urtheil gruͤnden? Gott will, daß auf Erd auch finden Da und dort, ſich ſolche Leut; Gottes Weißheit es verhaͤnget, Und die Menſchen untermenget, Zu beſondrer Zierlichkeit. III. Sie oft vieles muͤſſen leiden, Und zwar gerne, und mit Freuden, Weilen ſie es nicht verſtehn; Man mit dem Wau, Wau! ſie ſchrecket, Ein Gelächter draus erwecket, Hoͤniſch pflegt man umzugehn. 3 2 IV. Der ein armen Narr'n vexiret, 5 Gar mit Schlägen auch traktiret, Iſt wohl ſelbſt ein wilder Narr; Man muß in fich ſelbſten gehen, Und mitleidig ſie anſehen, * Dies thun gute Chriſten zwar. V. Endlich: ihn der Tod umarmet, Und des Armen ſich erbarmet, Nihmt die Narren = Kappen ab; Ihne aus dem Volk entfuͤhret, Daß er nicht mehr werd vexiret, Schafft ihm Ruhe in dem Grab. XLVI. IR ener. 72 N. XLVI. Dey BELEG Dominus illuminat Cecos. Pfal. 145. v. 8. Der SeErr erleuchtet die Blinden. 7 I. Di Blinden wir beklagen, Und auch in dem Sprichwort ſagen: Blinder Mann, ein armer Mann: Freylich arm, ich muß bekennen, Muß man einen Blinden nennen, Weil er faſt nichts richten kann. II. Nie die liebe Sonne ſehen, Einen Tritt nie ſicher gehen; Muß ja wohl ein Elend feyn; Kein erſchaffne Sache wiſſen, Dero Schoͤnheit zu genieſſen, Iſt ja wohl ein Herzenspein. III. Was zu thun? Gott will es haben; Er giebt ihm doch andre Gaben, Und verlaͤßt denſelben nicht; Er ihn innerlich erquicket, Und zerſchiedne Troͤſtung ſchicket, Durch verborgnes Gnadenlicht. A a IV. IV. Wohlgemuth! du armer Blinder! Seye nur darbey kein Sünder; | Deine Blindheit ift dein Heil; Sollteſt du den Weltlauf ſehen, Wuͤrdeſt du leicht untergehen, Run der Himmel iſt dein Theil. ee Dich der Tod wird ſehend machen: O was wunderſchoͤne Sachen Wirſt du in dem Himmel ſehn; Laß dein Blindheit dir auf Erden Nur nicht uͤberdruͤſig werden, Sie wird bald zu Ende gehn. XLVII. Boa array. N BB ———Z * ee Im Dijon e, der ee, zum VVV e 4 1 i eee N. XLVII. Wr, ELLE Fuctum eſt autem, ut moreretur Mendicus, & portaretur ah Angelis in finum Abrahe. Luc. 16. mo Es begab ſich aber, daß der Arme ſtarb, und ward von den Engeln in Abrahams Schoss getragen. I: B. du in deinen Tagen Biſt wohl wahrlich zu beklagen Dann du haſt kein guten Tag; Du verachtet biſt all Orten, Du mußt ſtehen vor der Porten, Niemand dich faſt haben mag. II. Biſt du nicht ein Muͤßiggaͤnger, Deines Elends ſelbſt Anfaͤnger? Biſt ein Krippel, kranck und ſchwach; Alsdann iſt der Bettelſtande Keine Unehr, keine Schande; Du befehle Gott die Sach. III. Trag dein Armuth nur geduldig, Leb, und bleib darbey unſchuldig, Alsdann ſey mit Lazaro, Bey all deinen Kummertagen, Bey verſchiednen deinen Plagen, In dem Herren herzlich froh. | Yaa IV. IV. Gott wird deiner ſich erbarmen: Es gehoͤrt ja denen Armen Rach dem Tod das Himmelreich: Dort wirſt du in Ehren ſtehen, Und den Reicheſten vorgehen, Biſt du jetzt verachtet gleich. V. Dur wirft balde Ruh genieſſen; Es wird dir die Augen ſchlieſſen Ein gerecht und ſanfter Tod; Ewig wirſt im Himmel leben, Mit der Herrlichkeit umgeben, Reich⸗ begabt in deinem Gott. N. XLVVII. Nec N 1 e ee e * N. XLVIII. DI Tranfivimus per Eremum. Deut. 1. v. 19. Wir - reifeten durch die == Wüſte. 8 J. San du dann auch das Sterben ? Dir der Welt-Pracht war, wie Scherben, O du lieber Eremit! Seye munter, dich bereite, Und zuletzt noch wacker ſtreite, Keck die Todesſchwell betritt. II. Du haſt durch das meiſte Leben Dich der Einſamkeit ergeben In der dd und armen Klaus; Jetzt mußt du ſie doch verlaſſen, Dich begeben auf die Straßen; Gehe froͤhlich nun heraus. III. Tod, Gerichte, Hoͤll und Himmel (Ganz entfernt vom Weltgetuͤmmel) | Haft du ja bey Tag und Nacht, (Dies ja dein Geſchaͤffte ware Durch fo viel verfloſſne Jahre) Wie ich glaube, wohl betracht. B b IV. . Du im ſteten Abbruch lebteſt, Und nach Geld und Gut nicht ſtrebteſt; Du warſt ja Gedanken voll; Du auf Gott alleine dachteſt, Und dir gute Hoffnung machteſt, Dir der Himmel werden ſoll. V. Ey ſo fahre hin mit Freuden, Nach ſo lang und ſtrengem Leiden; Gieb dich heldenmuͤthig drein: Du anjetzt hinauf wirſt fahren Zu den ſchoͤnſten Engelſchaaren; Gott wird dein Belohnung ſeyn. Le OR u X 8 9 XLIX. eee nie al me 1 0 aa Fk 18 3 e ? 2 2 n rs 0 5 65 en: * we 7 N 40 e n N. XLIX. Die Verweſung. Pıutredini dixi: Pater meus es: Mater mea, & Soror mea, vermibus. Job. 17. v. 14. Ich ſprach zu der Derwefung: du biſt mein Vater: und zu den Wurmen: ihr ſeyd meine Mutter und Schweſtern. N 8 Tr. N ommet her, ihr Adams-Kinder! Komm du weich und zarter Suͤnder! Schau! da liegt ein todter Leib; Naͤhe dich, ihn anzuſehen, Bleib ein Weil bey ſelbem ſtehen; Nein! ſagſt du: ich da nicht bleib. II. Und warum? Mein Muth mir ſinket: Er ja gar erbaͤrmlich ſtinket, Wie ein anders wildes Aas; Schwartze Wuͤrm aus ſelbem kriechen; Ach! ich kann's nicht ſehn und riechen, Viel zu zart iſt meine Naſ'. III. Ja, aufs Trinken, und aufs Eſſen, Muͤßte ich gar bald vergeſſen, Wenn ich laͤnger bleiben ſollt; Pfuy! wie ſtinkt's! Gott woll des Armen Seiner Seele ſich erbarmen! Koͤnnt ich, gern ihr helfen wollt. B b 2 IV. IV. Aber denkeſt du auch deiner, Wie du jetzt gedenkeſt ſeiner? Eben ſo auch du wirſt ſeyn: Solche Gaͤſt (wann du begraben) Wirſt du ebenfalls auch haben: Bilde dich dir ſelbſten ein. V. Du biſt reich, g'ſund, ſchoͤn, vom Adel, Faſt ohn Maͤngel, ohne Tadel; Aber du wirſt eben das Auch an deinem Leibe werden In dem Grab, und in der Erden, Naͤmlich: ein ſo ſtinkend's Aas. N IR == & U as otztegoricht— m gerechte‘ l Das Reich fo euch vorling/e bereitet / naegen ihr ce eee "geht von eurer Schuld Lell LRIESU aus Barmhertzigkeit uns doch den Pu RAN JUN DIR . Neo. N re * 7 $ \ ; ch Pay 8 * N ** a 1 f 4 5 1 ER „ 4 5 ni a i 0 SP 5 N 3 — ä rn \ = » » “1 : 70 1 — 4 # 5 * vi u } a 1 1 7 Kg 3 2 1 { 1 \ N. L. Das letzte Gericht. Judicium fine Mifericordia illi, qui non fecit Mijericordigm. Jacob. 2.0. 13, Es wird ein Gericht ohne Barmhertzigkeit über den ergehen, der nicht Barmhertzigkeit geübt hat. N \ L 8 werden mit Erſtaunen Alle hoͤren die Poſaunen: Stehet auf! kommt zum Gericht! Alle werden auf die Schwellen Sich des Richters muͤſſen ſtellen, Hoͤren, was derſelbe ſpricht. II. Kommet her Gebenedeyte! | Kommt auf meine rechte Seite! Euch hab ich von Ewigkeit Meinen Himmel, meine Wohnung, Als ein herrliche Belohnung, Durch mein' Guͤte zubereit. III. Ihr habt mir in denen Armen, Durch ein herzliches Erbarmen, Vieles Gutes angethan; Darum ich euch jetzund kroͤne, Euch, als meine liebe Söhne , Nehme ich ganz liebreich an. Ce IV. IV. Gehet hin Vermaledeyte / Auf der Teufeln linke Seite: 1 In den Armen, „auf der Gaſſn, n 5 9 25 ihr mich dort, liegen laſſen, Nicht gegönnt mir eine Stell“ 9 V. Dieſe, werden ewig leide? ᷑ỹ . Jene, ewig ſeyn in Freuden: JEſu! uns dein Gnad ms, Yun tal Mach uns jetzt die Arme lieben, 5er e Und Barmhertzigkeit ausuͤſen W DE 8 & 0 rn nimm uns in dein Reich. Wir 70 7 114 2111 > warnt Le HUN RE Ya in Per 2118 e nn in Du — 5 \ 14. yo En , 9 72 A 2 ng — n XW a £& nd 3 OUT EI 27 5 on 10 Dar ien Fr f 23 12 114 ** nd nl name Dent was ieee dur fick will unter ae machen , N . Seiner cb, en nach alte inmeine de Ras. \ ERDE n 8 * Wee Wappen des Todes. Ni mis Wau Arte unt Amici 14, Beust Pfal. 138. v. 17. Mn Deine Freund, o Gott! Per ſehr eigner n 8 D. an des Todes⸗Wappen Scepter, Staͤbe, Kron und Kappen, Kran Alle Hoheit, Pracht, und Micht, St auf einmal da verſchwunden, 1 m RE Nichts wird mehr allda gefunden; Wed d ce Hin iſt alles: gute Nacht. II. Kaiſer, Koͤnige, Magnaten, Paͤbſte, Biſchoͤff, und Praͤlaten: Alles, alles iſt halt hin! Sind ein Zeitlang groß geweſen, 5 Wie wir hören, wie wir leſen: Aus den Augen, aus dem Sinn. III. Reichthum, Ehren, Luſtbarkeiten, Nichts ſind, als nur Eitelkeiten; Nichts iſt, was groß war zuvor: Heiligkeit, nur bleibt erhoben: Man wird immerfort noch loben Einen armen Iſidor. * Ce 2 IV. IV. Wenn man recht den Tod betrachtet, Man gewißlich auch nicht achtet Dieſe arg, und eitle Welt; Man ſich weislich ihr entreißet, Und hingegen ſich befleißet, Auch zu ſeyn ein Chriſtenheld. V. Alle Heilige es thaten: Will man ihnen nachgerathen, So muß man ein gleiches thun; Aſo kann man groß auch werden So im Himmel, als auf Erden Laßt es uns dann thun, von nun. e e Bam 8 ER 52 Rz. ni + RT na C IST 2 I & 2 & CAN- CANTUSCYOGNEL CANTANDO CYGNUS MORITUR;, MORIENDOQUE CANT.AT. AD LE C OUR ER RM. Hic Cantus ſunis, infirmis, & moribundis, altente lectus, fertilis eſſe poteſt. Schwanengeſang. Der Schwan hat die Natur, Daß er nur ſterbend finge, Und ſingend nur zuletzt, Froh mit dem Tode ringe. Anmerkung. Sieſes Geſang kann nicht nur allein denen Kranken und Sterbenden nuͤtzlich vorgeleſen, ſondern auch von einem jeden Geſunden oͤfters geſungen, und betrachtet werden. VALEDICTIO: Abſchied von der Welt. I. Wale lachrymarum Vallis! Vale inamoena Callis! Dicit mihi quædam vox: Me non diu hic victurum, Bre vi memet moriturum: Ergo Munde! Bona Nox. I. Gehab dich wohl, o Jammerthal! Gehab dich wohl, o Erde! Es ſagt mir vor ein tiefer Schall, Daß ich bald ſterben werde; Ich merke es wohl ſelbſt an mir, Die Feſſel ſchon zerſpringen, Es öffnet ſich die Kerkerthuͤr, Der Ausgang wird gelingen II. Ego cupio, diſſolvi, Corpus hoc ad foſſam volvi; Dura eft hic ftatio ; Caro hæc fepeliatur, 2 Deo ſpiritus jungatur. Coeli in Palatio. II. Ich wuͤnſche aufgelöft zu ſeyn, Mit Chriſto dort zu leben; Mein Hierſeyn iſt fuͤr mich ein Pein; Der Himmel wolle geben, Daß Daß balde ſich mög löfen al Der Geiſt von Fleiſch, und Beinen: Der Leib mög kommen in das Grab, Die Seel vor Gott erſcheinen. III. Corpus, Anima & Vita Eſt in tua Manu ſita; Tibi, Deus! trado me: Tuam colo Voluntatem, Et adoro Majeſtatem: Me benigne fufcipe. III. Dir uͤbergeb' ich, treuer Gott; Mein Seel, mein Leib, mein Naeh, , Dir will im Leben und im Tod Mich ganz und gar ergeben; Zu aller Zeit, zu aller Stund, Bin ich beteit zu ſterben: Ach! mach mir deinen Willen kund, Mach mich zum Himmels-Erben. IV. Volo mori, cum tu velis, Mortis ut transfigar telis; Et a Te ſtatutum ſit, Omni, tandem ſemel mori; Omne tibi Creatori Quidquid placet, bene fit. IV. Ich ſterben will: dieweilen dies, O mein Gott! iſt dein Willen, Es fallt nicht ſchwer, es fallt mir ſuͤß, Denſelben zu erfuͤllen; Das einmal Sterben: iſt ein Schluß Fuͤr alle Menſchen-Kinder; Did 2 Ein Ein jeder einmal ſterben muß. Der Fromme und der Sünden | V. 111 1 149 MG Volo mori, ut dolore, . Mortis ultimo angore Tibi ſatisfaciam Tantis meis pro peccatis, A me quondam perpetratis; Da, o Deus! gratiam. hie Ich ſterben will, daß durch die Qual, Und letzte Todes-Schmerzen Fuͤr meine Suͤnden, ohne Zahl, Aus ganzem meinem Herzen, Ich dir, o Gott! genug moͤg thun, Dein G'rechtigkeit begnuͤgen, Daß fie von nun an möge ruhn, Und gleichſam mich beſiegen. VI. Volo mori: levitati, Meæque fragilitati Ut opponam limitem; Ne te amplius offendam, Lubens terræ corpus vendam, Ut ſolutus, tutus ſtem. 9 Ich ſterben will: daß einmal doch Ich moͤg ein Ende machen Dem angewöhnten Suͤnden-Joch, Und meinen boͤſen Sachen; Auf daß ich dich, o hoͤchſtes Gut! Nicht mehr, wie ſonſt verletze, Kommt mir das Sterben nun zu gut. Der Suͤnd ich Graͤnzen ſetze. VII. VII. Volo mori, ut me gratum Ob conceflum vitæ ſtatum. Ante mortis aleam. Et ob tot accepta bona , Multipliciaque bona Exhibere valeam. VII. Ich ſterben will, damit ich dir Mich dankbar mög erweiſen, Für alle Gnaden, die du mir An Wohnung, Kleid, und Speiſen, An meinem Leib, an meiner Seel So reichlich haſt erwieſen, Da ich dich oft an Ort und Stell So lau und kalt geprieſen. VII. Volo mori, ad teſtandum, Quod ob pure te amandum, Et pro tua gloria, Meam velim vitam dare, Pluris Te, quam hanc amare; Amor ſit victoria. VIII. Ich ſterben will, daß ſterbend ich Moͤg zu verſtehen geben, Daß ich verlange inniglich Dein Glory zu erheben; Daß ich mein Leben nicht ſo viel Als deine Ehre achte, Und daß ich dich ohn End, und Ziel Alldort zu loben trachte. IX. Volo mori, nam tu Deus, Unicus es finis meus, Ad quem tendo unice; Lubens ergo me accingam , Finem meum ut attingam, Adimpleta mea ſpe. IX. Ich ſterben will, dieweilen du, O Gott! mein Ziel und Ende, Zu welchem ich ohn Raſt und Ruh All mein Begierde wende; O daß ich dich in Ewigkeit Nach meinem Tod dort liebe! Ach komme doch gewuͤnſchte Zeit Mich laͤnger nicht aufſchiebe. X. Volo mori, quia ducem Te conſpicio, & crucem, In qua pendes, veneror; Si pro me tu es dignatus, Pro te ego, ut fim gratus, Quoque mori teneor. 285 Ich ſter ben will, zu dir entzuͤndt Mit reinen Liebes⸗Flammen, Die weilen du für meine Suͤnd, Fuͤr mich, am Kreutzes⸗ Stammen, Aus purer Lieb geſtorben biſt, O JEſu! o mein Leben! So will ich, als ein wahrer Chriſt, Fuͤr dich auch meines geben. 21 Veni JEfu! IEſu chare! Veni! & me confolare : Sacroſancta tua crux Mihi ſcala ſit, & clavis, Trames ſit, & via ſuavis, Sit ad calum mihi dux. 5 XI. O JeEſu! allerhoͤchſtes Gut! Komm einmal mich zu troͤſten, Dein theur fuͤr mich vergoßnes Blut Komm meiner Seel zum beſten; Dein Creuz für fie ein Leiter ſey Ein Schluͤßel zu dem Himmel; Sie ſey bey ihrer Abfahrt frey Von Satans Hoͤll⸗Getuͤmmel. XII. Nunc a Te, o IEſu! peto, Proximus dum ero Letho, Ut extrema Unctio Mihi addat tunc levamen; Sit viaticum „ tutamen: Nulla defit functio. XII. Drum iſt ſchon jetzt, o JEſu mein! Mein Bitten und mein Flehen, Daß, wann ich werd beym Sterben ſeyn, Ich möge wohl verſehen, Mit letzter Oelung, mit der Beicht, Und mit der Engel⸗Speiſe Begeben mich gar gern und leicht Auf meine letzte Reiſe. Ee 2 XIII. Et, fi voce tunc carerem, Da, ut credam, amem , fperem, Et contrite doleam; * Hos proinde cordis actus Sanus atque inconfractus Profero, & formo jam. XIII. und, weil ich etwann ohne Red, In meinen letzten Zuͤgen, (Vie es ſehr vielen da ergeht:) Auch werde alſo liegen; So will ich nun, o Gott! zu dir Die Herzens⸗Seufzer ſchicken 7 Du wolleſt alsdann gnädigft mir 5 Die letzte Fahrt begluͤcken. XV. Tribus in Perſonis Deus. Deus unus, Deus meus! Omnium Creator es, Es bonorum Præmiator, Et malorum Condemnator , A te pendent omnes res. XIV. Du biſt, ich glaube feſtiglich, Ein Gott in drey Perſonen, Die Böen ſtrafſt du ewiglich⸗ Die Frommen thuſt belohnen; Ein unfehlbare Wahrheit biſt, Drum glaub ich alles gerne, Ich lebe, ſterbe als ein Chriſt, Von aller Irrlehr ferne. XV. Spero veniam meorum, O mi Deus! peccatorum, Spero, quod falvabis me; Es tu infinite bonus, Et ad me ſalvandum pronus, Moriar hac plenus ſpe. XV. Ich hoff Verzeichung meiner Suͤnd, Ich hoff das ewig Leben, So du, o JEſu! mir verdient; Du wirſt mir ſelbes geben; Ich werd in alle Ewigkeit Mit denen Engeln oben Dein Guͤte und Barmherzigkeit, O mein Erloͤſer! loben. XVI. Summa Bonitas! o Deus! Unicus tu Amor meus, Diligo te, propter te; Non, quod coelum ſis daturus, Opto, ſim amando purus, Amo abſque ulla re. XVI Ich liebe dich, o hoͤchſtes Gut! Ich lieb' dich wegen deiner; Nicht, weil mir wohl der Himmel thut, Nicht blos nur wegen meiner; Ich liebe dich, dieweilen du Nur einzig biſt zu lieben; In dieſer Lieb, in dieſer Ruh. Will ich mich ewig uͤben. Ff XVII. XVII. Doleo de perpetratis g Meis omnibus peccatis, Pure Deus! propter te; Quia ſumme bonum læſi, Hoſti tuo dum adhæſi, Dolor ſummus ſit in me. XVII. Es reuen mich all meine Suͤnd Aus tiefen Grund des Herzens; O daß ich doch dafuͤr empfind Ein ganzes Meer des Schmertzens; Es reuet mich, o höchftes Gut! Daß ich dich hab verletzet, Und dich der Welt, dem Fleiſch und Blut Blind habe nachgeſctzet. XVIII. Non te amplius offendam, Semper fidum me oftendam ; Malo mori millies , Quam mortaliter peccare; Fac me, Deus! firme ſtare, Gratiamque mihi des. XVIII. Ach! nimmer, nimmer, nimmer mehr! Werd ich ein Suͤnd begehen; Nicht mehr verletzen deine Ehr, In deinem Dienſt will ſtehen; Sollt ich hinfuͤr, o treuer Gott! Dir wollen untreu werden, So uͤbereil mich mit dem Tod, Nimm mich von dieſer Erden. XIX. Mex cogitationes Verba, operationes , Dies, noctes, ſomnia: &c. Ad majorem tuam laudem, Tolle cordis mei fraudem, Cedant, precor omnia. XIX. Es ſoll zu deiner Ehre ſeyn Mein Thun, und alle Sachen, All's, was ich rede, was ich meyn, Mein Schlafen, und mein Wachen, Mein Sitzen, Gehen und mein Steh'n, Mein Trinken, und mein Eſſen; Auf deine Ehr ſoll alles ſeh'n; Nie deiner will vergeſſen. XX. Tua vt voluntas fiat, De fe mea nihil fciat , Id exopto unice; Inter læta, & angores , Inter probra, & honores Maneam, & ſim in te. XX. Nur dein und nicht mein Will geſcheh' An mir allhier auf Erden, Gluͤck, Ungluͤck, Freuden, Ach und Weh Mög mir zu Theile werden; Nicht eh’nder ich verlang den Tod, Will auch nicht Länger leben, Wie dir's gefällt, o hoͤchſter Gott! Gib mir, was du willſt geben. Ff 2 IX. XXI. Te poſt Deum, o Maria! Clemens, dulcis, atque pia! Advocatam invoco : Fac me, femper te amare, Et potenti tuo ftare Hic fub patrocinio. XXI. Nach Gott, ich dir auch meine Seel Maria! anbefehle, Mich unter deine Kinder zahl, Dann ich dich mir erwaͤhle Fuͤr jene Stund, und letzten Streit Zur G'faͤhrtinn meiner Reife, O Mutter der Barmherzigkeit! Dich gnaͤdig mir erweiſe. XXII. Cuftos Angele! tu ora, Pro me in extrema hora: Duc ad cœli atria: Sancti mei vos Patroni! Sitis aſſiſtentes proni, Veſtra ſim in patria. XXII. Schutz⸗Engel mein: du guter Geiſt! Auch dich ich jetzund bitte, Mir dazumal dein Huͤlfe Leif’, Mich ſonderbar behuͤte: Kommt allzuſamm, und ſteht mir bey, Ihr meine Schutz- Patronen! Erwerbt mir, daß ich Ungluͤcks⸗ frey Mit euch moͤg' ewig wohnen, XXIII. HFæe, fi tune jacerem mutus, (Ut nunc prævie ſim tutus) Mea eſt intentio; Opto mori modo iſto: Mors fit, aſſiſtente Chriſto, Salutis inventio. Dies ſolle nun die Meynung ſeyn In meinem letzten Zuͤgen, Wann ich ohn Sprach, in Qual und Pein Einſt etwann ſollte liegen; Auf dieſe Art, auf dieſe Weiß Verlange ich zu ſterben; Dies ſey der Vorrath auf die Reiß, So hoff ich Gott zu erben. XXIV Spero, ſpero, IEſu bone, Dabis nunc, & in agone Tuam mihi gratiam: Ut he nunc in ſanitate, Tandem in poſtremitate, Quæ promitto, faciam. XXIV. Dein Gnad verleih, o treuer Gott! Nun dieſen guten Willen Sowohl noch vor, als in dem Tod Getreulich zu erfuͤllen; Ach ja, ich hoff, du in der Zeit Wieſt mir die Gnade geben; Und auch nach dieſer Sterblichkeit Alldort das ewig Leben. 6 9 XXV. Recordare, JEfu pie! Quod ſim cauſa tuæ viæ, Tua crux, & tua mors Mihi fit, tam nunc viventi, Quam præſertim morienti Diu exoptata fors. | XXV. Dein's Kreutzgangs ſuͤſſer JIEſu denk! Deß ich ein Urſach ware, Und zur Barmherzigkeit dich lenk, Rett' mich aus letzter G'fahre; Dein Kreutz und Tod komm mir zu Theil Im Leben, und im Sterben, Alsdann iſt g'wieß mein Seelen⸗Heil, Ich werd den Himmel erben. A M E N. AMbriatur anima meu morte Juſtorum, & fiant noviſſima mea horum ſimilia. Num. 23. v. 10. Meine Seel ſterbe des Todes der Gerechten, und mein Ende ſey ihrem Ende gleich. Be 77 — u. 5